Nicht noch die behindern, die das Geld zum Ausgeben vorher ranschaffen müssen

Liebe Leserinnen und Leser,

das Gezerre von interessierten politischen Kräften und der Öko-Lobby an der geplanten Gigyfactory in Brandenburg nervt. Es nervt, aber es ist auch kein Einzelfall.

Wir in Deutschland, bewundert von weiten Teilen der Welt für unsere Organisationsfähigkeit, unseren Perfektionismus, unsere perfekte Planung, ja auch unseren Fleiß, wir versagen Mal um Mal, wenn es um große Wirtschaftsvorhaben geht. Es ist jetzt 00:17 Uhr und ich könnte ohne Pause bis zum Sonnenaufgang weiterschreiben über gescheiterte Großprojekte, über Milliardenverschwendung, über doppelt lange Bauzeiten als ursprünglich geplant, über Kapazitäten, die schon überzogen sind, wenn das Bauprojekt noch gar nicht fertig ist, über Behördenversagen, Öko-Aktivisten und Bürgerinitiativen, die erstmal verhindern, was möglich ist. Es ist wirklich erschütternd, wenn Sie an Stuttgart 21 denken oder den Berliner Hauptstadtflughafen BER oder eben an all die Reichsbedenkenträger gegen die Tesla-Gigafactory in der brandenburgischen Steppe. 12.000, später 40.000, neue Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region sollen entstehen. Arbeitsplätze, das heißt Familien einen sicheren Lebensunterhalt bieten, üppige Steuereinnahmen auf lange Sicht für den Staat, nachfolgende Unternehmen, internationaler Imagegewinn, Lebensqualität für die ganze Region, neue Freizeitangebote, neue Hotels, Restaurants, Job, Jobs, Jobs.

Wenn ich in Grünheide leben würde, ich wäre wirklich begeistert, dass endlich mal was Positives hier passiert, dass eine überalterte Region plötzlich wieder gefragt ist, frisches Blut kommt, eine Perspektive für die Zukunft.

Doch es wird gejammert, protestiert und geklagt. Was ist aus unserem Land geworden? Was hat die Generation unserer Eltern alles auf die Beine gestellt, so ganz ohne Gendersternchen auf dem Briefkopf und das dritte Klo für Diverse? Mir wird Angst und Bange, dass die Staatsgläubigen und Apologeten der Church of global Warming so unfassbar große Landgewinne verbuchen können. Keine politische Kraft, die mal aufsteht und den politischen Wildwuchs stoppt. Kein Lehrer, der seinen Schülern im Unterricht beibringt, dass man das Geld, das man ausgeben will, vorher verdienen muss, möglicherweise sogar durch Arbeit und nicht durch staatliche Leistungen. Ja, das wäre wirklich schön.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

 

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.