Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!
Gestern habe ich einen hochinteressanten Podcast der Kollegen von t-online angehört. Chefredakteur Florian Harms unterhielt sich mit zwei der am besten informierten Hauptstadt-Journalisten: Robin Alexander (Welt) und dem Politikchef des Portals, Christoph Schwennicke. Die beiden „Kanzlerdeuter“ sollten die erst Wochen von Friedrich Merz im Amt Revue passieren lassen und bewerten, und beide kamen zu dem Schluss, dass er einen neuen Politikstil an den Tag lehnt, der sich nicht nur inhaltlich deutlich von den beiden Amtsvorgängern Angela Merkel und Olaf Scholz unterscheidet.
Erst gegen Schluss der halbstündigen Aufzeichnung kamen sie auf ein Thema zu sprechen, dass bisher niemand wirklich auf dem Schirm zu haben scheint.
Tatsächlich haben wir mit Friedrich Merz endlich wieder einen Bundeskanzler, der drei Kinder und sogar sieben Enkel hat. Also der absolute Gegenentwurf von Scholz und Merkel. Besonders der war aus konservativen und christlichen Kreisen oft zum Vorwurfe gemacht worden, dass sie mit dieser familiären Nicht-Situation kein Gespür dafür habe, was Eltern tatsächlich leisten. Nur deshalb – so die Kritik – konnte man sich Merkels bösen Ausrutscher erklären, als sie Frauen, die sich nach der Geburt die ersten zwei Jahre selbst um ihre Kinder kümmern wollten, als „vergeudetes Potential“ abqualifizierte-
Nun, Friedrich Merz hat nicht nur Kinder, sondern alle auch von derselben Frau: Charlotte
Auch die ist alles andere als eine Politikerfrau, die man gern von links mit dem ätzenden „Heimchen am Herd“ bezeichnen will. Weil konservativ, christlich und auch noch selbstbewusst und erfolgreich – das ist mit der grün-woken Traumwelt nicht in Einklang zu bringen. Jedenfalls ist Frau Merz auch heute noch Richterin und Direktorin des Amtsgerichtes im sauerländischen Arnsberg.
Robin Alexander erzählte aber im Podcast noch eine Geschichte, die zumindest ich vorher noch nicht kannte.
Als Ihr Mann am 6. Mai im ersten Wahlgang zum Regierungschef im Deutschen Bundestag durchfiel, war großes Entsetzen in den Reihen der Unionsfraktion. Mit einem engen Kreis von Beratern zog sich Friedrich Merz in sein Büro zurück, um zu besprechen, was er nun tun solle. Aufgeben? Neuer Wahlgang in einer Woche? Oder gleich nochmal antreten? Das waren die drei Optionen. Unter den Vertrauten in der kleinen Runde saß Charlotte Merz und beteiligte sich an der Diskussion.
Ein Vorgang, der bei Scholz, Merkel und auch Schröder unvorstellbar gewesen wäre. Der aber gleichzeitig zeigt, welchen hohen Stellenwert der Rat seiner Frau für den neuen Bundeskanzler hat.
Und ich denke, das wird der Amtsführung von Friedrich Merz gut tun.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Klaus Kelle