„Bääm da ist das Ding“: Kreativ Pinkeln in der Hauptstadt – wo Damen mit Haltestangen über’m Missoir hocken

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Berlin ist im Augenblick im Blickpunkt der Republik nach der Abgeordnetenhauswahl am vergangenen Sonntag und der Frage: Wie weiter jetzt?

TheGermanZ als Ihr Fachmagazin für hauptstädtische Themen möchte Ihr Augenmerk heute erneut auf das Kottbusser Tor in Kreuzberg lenken. Das ist ein sozialer Brennpunkt, mit Drogenhandel, Gewaltkriminalität und jeder Menge Menschen, die ihr eigenes Lebens nicht im Griff haben und in jeder Hinsicht auf staatliche Fürsorge angewiesen sind. Gerade erst wurde dort eine Polizeiwache eröffnet – warum eigentlich nicht schon vor 20 Jahren?

Manche Betrachter von außen würden das Kottbusser Tor als „Shithole“ bezeichnen, wie sie auch Kreuzberg insgesamt, ja sogar die ganze Millionenstadt als „Shithole“ bezeichnen. Was ich hier deutlich zurückweisen möchte.

Am „Kotti“, so die Grüne Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (37) von der Grünen im Dezember, werde nun endlich das lange versprochene öffentliche Klo in Betrieb genommen. Wie eine vom Volk gewählte Bürgermeisterin sowas öffentlich ankündigt? Auf Twitter natürlich mit „Bääm da ist das Ding“. Kein Witz, wirklich so passiert. „Das Ding“ sieht aus wie ein Altkleider-Container und ist – wichtig im sozialen Brennpunkt – kostenfrei. „Für die Errichtung, Aufstellung, Wartung und Reinigung fallen pro Jahr ca. 56.000 Euro an“, teilte das Bezirksamt mit. Die Planungszeit für die Holzbude dauerte fünf Jahre. Immerhin schneller als beim BER.

„Das war eine Sch…-Idee“, teilte Kreuzbergs CDU-Chef Timur Husein lakonisch dazu mit

Nun ist man von Berlin und Kreuzberg im Besonderen manches gewohnt, aber die Leute wählen halt auch so. Und, ehrlich gesagt, möchte ich nicht wissen, wie diese drei Kabinen inzwischen aussehen. Aber dass die Kabine zwischen „Toilette“ und Pissoir“ in der Mitte auch ein „Missoir“ im Angebot hat, das möchte ich Ihnen nicht vorenthalten.

Also Frauen, hat man mir erzählt, setzen sich im Normalfall auf die Klobrille und verrichten ihr „kleines Geschäft“ so. Viele Männer bevorzugen Urinale, wo sie im Stehen mit einem Griff…Sie wissen schon.

Und ein Missoir ist das weibliche Pendant zum Pissoir

Wikipedia erklärt uns das:

„Während Männer eher Stehpinkler sind, gehen Frauen/Flinta aus anatomischen Gründen in die Hocke. MISSOIR im Boden eingelassen und respektiert so die natürliche Hockhaltung.“ Und damit die Damen nicht das Gleichgewicht verlieren, wenn sie da in natürlicher Hockhaltung unterwegs sind, gibt es rechts und links zwei Haltstangen.

Ich finde es gut, wenn sich Politiker mit der Gestaltung der Zukunft beschäftigen und innovativ die wirklich wichtigen Probleme lösen. Wie gesagt: die Leute da wählen, wie sie wählen. Also lasst ihnen den Spaß…

Mit herzlichenb Grüßen, stehend oder sitzend,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.