Lauterbachs nächster Streich startet heute

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

ich gestehe, ich bin ein Langweiler. Progressive haben das wohl immer schon vermutet bei einem wie mir, der morgens zur Arbeit, samstags in Fußballstadion und sonntags in die Heilige Messe geht. Der Familie und Kinder für das Großartigste und Wichtigste überhaupt hält. Und der früher über Jahrzehnte CDU gewählt hat. Kann man machen, ist aber in den Augen von Hippstern unserer Zeit nicht sexy. Ganz ehrlich: damit kann ich leben.

Ich habe noch nie in meinem Leben illegale Drogen konsumiert. Klar werfe ich mal Aspirin oder eine Ibu ein, wenn etwas weh tut. Und morgens drei Espessi zum Wachwerden oder abends einen badischen Grauburgunder für die gute Laune, das ist schon drin. Aber Cannabis, Koks oder synthetische Drogen, Ecstasy, wie XTC, E, ADAM, X, Eve oder Love drug – nie im Leben.

Bundes-Karl, also Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD, wird vermutlich heute den Gesetzentwurf zur weitgehenden Legalisierung von Cannabis im Bundeskabinett auf den Weg bringen. Ab 18 Jahren soll dann der Besitz von 25 Gramm erlaubt sein. Privat werden maximal drei Cannabis-Pflanzen erlaubt. Und in Vereinen, den sogenannten Cannabis-Clubs, sollen die Mitglieder ihre Droge gemeinschaftlich anbauen und gegenseitig abgeben dürfen. In Deutschland muss alles seine Ordnung haben, und ohne Vereinsmeierei läuft hier nichts. Ich gehe fest von einer baldigen Steuerbefreiung solcher Vereine für legales Kiffen aus.

Es gibt viele Aspekte zu dem Thema. Hat nicht jeder ein „Recht auf Rausch“? Braucht man überhaupt ein Recht dafür, wenn man sich abends in der Kneipe die Birne zuschüttet? Auf der anderen Seite: Warum soll das Gesundheitssystem, also die Allgemeinheit, wir alle, für die Unvernunft anderer Leute aufkommen, die mit ihrem Drogenkonsum übertreiben? Und: Müssten die Kassen dann nicht auch Skifahrer, Autoraser und Bungee-Jumper aus den Versorgungsleistungen rausnehmen? Wo beginnt man da, wo endet das? In der Vollkasko-Gesellschaft? Oder in der Anarchie? Jeder ist selbst für sein eigenes Leben und die Folgen komplett verantwortlich?

Ich kenne Leute, die hin und wieder eine „Tüte“ rauchen. Wahrscheinlich kenne ich viel mehr, von denen ich es aber nicht weiß. Und wenn sie im Medienzirkus arbeiten, dann erkennen sie ganz leicht, wer kokst. Jeder muss selbst wissen, was er, sie oder es mit dem eigenen Leben macht.

Ich bleib‘ beim Grauburgunder…

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.