Mehr Kontrollen gegen Holzdiebstahl im Wald

ARCHIV - Kiefernstämme liegen in einem Wald bei Bad Colberg-Heldburg. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

SAARBRÜCKEN/ERFURT – Mit GPS-Technik und mehr Kontrollen reagieren Forstbehörden und private Waldeigentümer auf zunehmenden Holzdiebstahl. Vor allem die drastisch gestiegenen Preise, ein Rückgang beim Angebot und Angst vor Gasmangel sorgen dafür, dass die illegale Beschaffung von Brennholz zunimmt.

«Das Phänomen von Diebstählen verstärkt sich insbesondere bei knappen Gütern, das sehen wir auch im Wald», sagt Sabine Schorr, Sprecherin des saarländischen Umweltministeriums. Um Diebstähle zu verhindern, würden verstärkt Kontrollen durchgeführt, Zeugen um Hinweise gebeten und Transponder mit GPS-Technik zur Überwachung eingesetzt. So genannte Forst-Tracker, die im Stapel versteckt werden, melden umgehend, wenn sich unberechtigte Personen an dem Brennholz zu schaffen machen. Das Signal kann auch im Ausland und über Tage und Wochen verfolgt werden.

Weil auch die Kosten für das Brennholz steigen – von 60 bis 70 Euro pro Festmeter im vergangenen Jahr auf bis zu 200 Euro – versucht so mancher, es sich illegal zu beschaffen. Der Waldeigentümer-Verband AGDW in Berlin spricht von Schäden in Millionenhöhe durch die Holzdiebe. Wobei offenbar regionale Unterschiede existieren: «Wir haben Landesverbände wie Bayern, da gibt es gar keine Probleme», sagte Verbandssprecher Jürgen Gaulke. Im Gegensatz zu NRW und rund um Berlin. Erst kürzlich seien in Brandenburg sogar professionelle Täter mit einem Harvester (Vollholzernter) im Einsatz gewesen: Sie hätten nicht nur fertige Stämme entwendet, sondern «richtig abgeholzt».

Nach Schätzungen der Landesforstanstalt in Thüringen sind in diesem Jahr bislang schon etwa 1200 Festmeter Holz aus dem Staatswald gestohlen worden. In den Vorjahren seien es nur wenige Hundert Festmeter gewesen.

Bildquelle:

  • Holz: dpa

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.