Merz zu Uschis Deal: „Deutschland wird erheblichen Schaden nehmen durch die Zölle“

Handel zwischen USA und Europa wird für den alten Kontinent teurer.

Die USA und die EU haben am Wochenende nach monatelangem Hickhack einen „Deal“ abgeschlossen. US-Präsident Donald Trump erhebt jetzt Zölle von 15 Prozent auf viele Produkte aus den Staaten der Europäischen Union (EU). Wenn aber die USA ihre Waren nach Europa liefern zahlen sie…nix.

Und weil Trump ursprünglich mit 30 Prozent gedroht hatte, feiert Ursula von der Leyen den vereinbarten Deal als großen Erfolg für uns alle. Nebenbei wurde noch vereinbart, dass die EU mehr Flüssiggas in den USA kaufen und europäische Unternehmen in Amerika mehr investieren sollen.

Jemand, der überhaupt nicht begeistert vom Ergebnis des Treffens von Trump und von der Leyen in Schottland ist – der Amerikaner hatte sie auf einen Golfplatz einbestellt – ist allerdings der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). „Die deutsche Wirtschaft wird erheblichen Schaden nehmen durch diese Zölle“, prophezeit er. Und er erwarte, dass man auch in den Vereinigten Staaten die Folgen der Handelspolitik spüren werde, etwa durch eine höhere Inflation.

Merz sagte am Abend, er sei „nicht zufrieden im Sinne von ‚das ist jetzt gut so'“. Aber das Ergebnis sei in der gegebenen Situation das Beste gewesen, was zu erreichen war. Noch deutlicher wurde Ifo-Chef Clemens Fuerst auf NTV: „Politisch und geoökonomisch ist dieser asymmetrische Deal eine Demütigung für die EU.“ Aber das Ergebnis zeige halt die Machtverhältnisse zwischen Amerika und den Europäern. Das hänge damit zusammen, dass die Europäer sich ohne die USA militärisch derzeit nicht verteidigen können.

Bildquelle:

  • Containerschiff_2: pixabay / dendoktoor

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.