“Nein! Er ist wer er ist.” Donald Trump ist derzeit der größte Entertainer der Welt

Liebe Leserinnen und Leser,

ich wünsche Ihnen einen schönen guten Morgen!

Ganz ehrlich, der größte Entertainer, den es auf dieser Welt zur Zeit gibt, ist für mich Donald Trump. Weit vor Elon Musk oder Thomas Gottschalk, und wie die anderen alle heißen.

Und bitte, lassen Sie uns nicht über Politik reden hier, ich meine einfach nur den Mann, die Art, wie er sich inszeniert. Wenn Sie schon länger meine Texte verfolgen, dann wissen Sie, dass auch meine Betrachtung seiner Politik und seiner Person höchst ambivalent ist.

Wäre ich amerikanischer Staatsbürger, wäre ich im November 2016 zum Nichtwähler geworden. Donald Trump Präsident? Unvorstellbar! Aber: Hillary Clinton Präsidentin? Noch viel unvorstellbarer. Manchmal neigt man ja dazu, in diese dümmlich Hochnäsigkeit gegenüber den Amerikanern abzurutschen. Haben 330 Millionen Menschen wirklich nur die Auswahl zwischen solchen Kandidaten um das mächtigste Amt der Welt? Kann doch nicht sein, oder? Doch dann fällt mir sofort die vergangene Bundestagswahl und die Auswahl Scholz oder Laschet (oder Baerbock) ein, und dann werde ich ganz wehmütig und denke an die alten Zeiten und die alten Schlachten, an Adenauer, Brandt, Kohl…

Donald Trump hält die Welt in Atem

Man vergöttert ihn oder man hasst ihn. Dazwischen gibt es nicht

Der Mann, der den Koffer zur Atomisierung der Welt vier Jahre hinter sich hertragen ließ. Der milliardenschwere Immobilien-Tycoon aus New York mit dem Hang zu extravagenten Wohnzimmereinrichtugen mit goldenen Löwen und kitschigen Sofa-Installationen. Der US-Präsident, der es schaffte, sein Land vier Jahre nicht in einen Krieg zu führen. Der sich für unantastbar hält und in einem berühmten geleakten Video aufgenommen wurde, als er sagte: „Und wenn man ein Star ist, dann lassen sie es einen tun. Du kannst alles tun.“ Und dann der Satz für die Ewigkeit:

“Grab them by the Pussy“

Das ist nur vergleichbar mit Bill Clinton und seiner Behauptung, er habe keinen Sex mit Monica Lewinsky gehabt damals im Oval Office. Er habe sich bloß einen…lassen! Aber man fragt sich schon, was ist los mit diesen mächtigen alten weiten Männern? Als Gemahlin Melania Trump damals von einer Reporterin auf das „Pussy“-Zitat angesprochen wurde und, ob sie über den Spruch ihres Mannes verägert sei, antwortete sie übrigens “Nein! Er ist wer er ist.” Das ist alles, was dazu zu sagen ist.

Nächste Woche wird er wohl aussagen müssen vor dem Gericht in New York. Seine Fans haben Proteste angekündigt. Trump ist wie immer. Vermutlich wird er ein Mega-Spektakel aus der Anklageverlesung machen und den Auftritt für seine Präsidentschafts-Kampagne nutzen. Er wird sagen, dass alles eine üble Kampagne gegen ihn sei, weil er dem „Deep State“ zu nah auf die Pelle gerückt ist. Er wird aussagen, dass er niemals Sex mit der Pornodarstellerin „Stormy Daniels“ hätte, die 150.000 Dollar, die sein Anwalt unbestritten an Daniels überwiesen hatte, waren bestimmt nur ein Versehen. Und die Erstattung dieses Schweigegeldes aus der Wahlkampfkasse auch.

Ganz ehrlich, ich wage kaum, es auszusprechen…ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Trump noch einmal zum Präsidenten gewählt wird. Ich glaube nicht, dass es gut wäre. Für Amerika und für die Welt. Aber es ist möglich, trotz – oder vielleicht sogar wegen – dieses Prozesses. Der arme, verfolgte Donald, der mutig gegen den „Deep State“ ankämpft und der von dunklen Mächten in diese Lage gebracht wurde.

Genießen Sie das Wochenende!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.