Sanierung: Air Berlin verkauft Niki-Anteile

Air Berlin will sich nun verstärkt «auf ein ganzjähriges Geschäftsreiseangebot in Deutschland, Italien, den nordischen Ländern und Osteuropa» konzentrieren. Foto: Kay Nietfeld
London/Berlin – Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin verkauft für 300 Millionen Euro ihre Anteile an der österreichischen Tochter Niki an den Partner Etihad Airways. Die Transaktion ist Teil des Umbauplans, den das Unternehmen im September vorgestellt hat, wie Air Berlin in London und Berlin mitteilte. Das Geschäft stehe unter dem Vorbehalt der nötigen behördlichen Genehmigungen. Etihad werde «kein Mehrheitseigentum und keine tatsächliche Kontrolle über Niki erlangen», hieß es.

Im Zuge des Air-Berlin-Umbaus will Tuifly aus dem Reisekonzern Tui mit Etihad einen neuen europäischen Ferienflieger mit Sitz in Wien schaffen. Die staatliche Fluggesellschaft Etihad aus dem Emirat Abu Dhabi hält 29,2 Prozent an Air Berlin.

Deren Vorstandschef Stefan Pichler stellte zu dem Verkauf fest: «Mit dieser Transaktion vereinfachen wir unser Geschäftsmodell, machen uns unabhängiger von saisonalen Flugzielen und verbessern unsere finanzielle Situation.» Air Berlin konzentriere sich nun verstärkt «auf ein ganzjähriges Geschäftsreiseangebot in Deutschland, Italien, den nordischen Ländern und Osteuropa». Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft fliegt seit Jahren hohe Verluste ein und will sich sanieren. Dabei sollen bis zu 1200 Arbeitsplätze wegfallen.

Bildquelle:

  • Air Berlin: dpa

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.