SARS-CoV-2: Wenn kritische Stimmen diffamiert werden, ist was nicht in Ordnung

Liebe Leserinnen und Leser,

die Spekulationen über die tatsächliche Herkunft und Ausbreitung des SARS-CoV-2-Erregers reißen nicht ab, ja sie nehmen an Intensität zu. Überall auf der Welt verbreiten Medien unterschiedliche Theorien, was tatsächlich passiert ist vor eineinhalb Jahren in Wuhan. Ja, in Wuhan, denn das das Virus von dort aus seinen Weg rund um den Globus gefunden hat, daran besteht nun wirklich kein ernsthafter Zweifel mehr.

Aber die anderen Zweifel an der offiziellen Geschichte, deren Aufklärung China als Ursprungsland nach Kräften behindert, wachsen stündlich.

Wurde das Virus über Fledermäuse auf dem Fischmarkt von Wuhan auf Menschen übertragen? Dagegen spricht schon, dass dort keine Fledermäuse angeboten wurden, so wurde berichtet. Wo ist das Zwischenwirts-Tier, das den Erreger von Fledermäusen auf Menschen übertragen hat? Die Zweifel an der offiziellen Version des Outbreak in Wuhan wiegen deutlich schwerer als selbst all die Fragen und Verschwörungsgeschichten rund um 9/11.

Es ist nicht möglich von hier aus die Wahrheit zu ergründen, schon gar nicht von einer kleinen Zeitungsredaktion in Deutschland. Aber unstreitig – außer seitens der Machthaber in Peking, die erstmal alles bestreiten – wurde, vielleicht wird noch, am Institut für Virologie in Wuhan an Corona-Viren geforscht. Dabei werden an sich harmlose Erreger so manipuliert, dass sie deutlich aggressiver werden. Und warum machen Supermächte mit globalem Anspruch sowas? Sicher nicht um eine bessere Teflon-Beschichtung für deutsche Bratpfannen zu entwickeln.

Es ist offenkundig, dass diese Forschung in Wuhan der Entwicklung biologischer Kampfstoffe dienten. Und um nicht nur China anzuklagen: Auch die USA und Australien forschen mit genetischen Manipulationen an Viren.

Was macht also all die Spekulationen über die Herkunft des „China-Virus“, wie Ex-Präsident Donald Trump notorisch formulierte, dennoch so spannend auch für mich?

Es ist die Art des Umgangs mit den Kritikern, denen, die bei großen Themen der offiziellen Anschauung widersprechen. In diesem Fall war es der Hamburger Physiker Roland Wiesendanger, der es wagte zu behaupten, er könne belegen, dass SARS-CoV-2 nicht von einer Fledermaus auf dem Fischmarkt Wuhan stammt, sondern aus einem Labor entwichen sei. Kaum hatte er seine Ergebnisse und Theorien veröffentlicht, stürzte man sich auf den Mann persönlich. Eine NDR-Kommentatorin sagte, seine Arbeit sei „krudes Zeug“, und man fragt sich unwillkürlich, welche Qualifikation Frau Hennig vom NDR hat, das fachkundig zu beurteilen.

Die Universität Hamburg musste sich vorwerfen lassen, dass sie solchen Unsinn überhaupt veröffentliche. Und selbst studentische Aktivisten waren sofort zur Stelle, um sich öffentlich empört von ihrem Professor zu distanzieren. Und genau diese Abläufe, die wir immer wieder erlebt haben, zum Beispiel auch beim Beginn der Corona-Krise in Deutschland, wo Professoren, die nicht mittanzen wollten, öffentlich hingerichtet, diffamiert und mit Talkshow-Verboten sanktioniert wurden, sollten unser aller Interesse wecken.

„Die Wahrheit ist irgendwo da draußen“, beharrte Fox Mulder einst in der großartigen „Akte X“-Fernsehserie. Und niemand wollte dort auf ihn hören, obwohl er der Wahrheit oft ganz nahe kam.

Ich finde, man muss bei begründeten Zweifeln immer hinhören, immer prüfen, und dann entweder zustimmen oder widerlegen. Aber Menschen – in diesem Fall einen Physikprofessor – zu diffamieren und die Jagd auf ihn zu eröffnen, weil er überzeugt ist, er habe eine andere Lösung des Problems anzubieten, ist auf jeden Fall ein ganz schlechter Weg.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.