Warum können andere Staaten, was wir Deutschen nicht können?

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Liebe Leserinnen und Leser,

Sie haben sicherlich gehört, dass im Sudan derzeit einiges los ist. Bürgerkrieg, es geht wie immer um Macht, nie um die Menschen. Zwei Generäle hetzen dort ihre Soldaten aufeinander. Nichts Neues in Afrika.

Aber die Lage droht zu eskalieren

Aus Port Sudan wurden gestern saudi-arabische Diplomaten in Sicherheit gebracht. Eine jordanische Delegation wurde aus Port Sudan ausgeflogen. Fünf saudische Schiffe brachten mehr als 150 Menschen aus dem Sudan nach Hause, darunter Diplomaten und Bürger aus Saudi-Arabien, Bulgarien, Kanada, Katar, Kuwait, Ägypten, Tunesien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indien, Pakistan, Burkina Faso und den Philippinen.

Gestern Nacht dann die Amis – Hubschrauber, Flugzeuge, Soldaten rein und raus. Eine Stunde hat es gedauert, dann waren alle Amerikaner im Sudan sicher auf dem Heimweg. Und wir?

Eine erste Bundeswehr-Mission zur Evakuierung mehrere Hundert Deutscher scheiterte. Wobei sich mir die Frage stellt: was machen eigentlich Hunderte Deutsche in so einem Land? Entwicklungshelfer? Abenteuer-Touristen?

Jetzt bereitet sich die Bundeswehr auf einen zweiten Versuch vor, alle Deutschen nach Hause zu holen. Warum fliegen sie nicht einfach los? Warum können wir nicht, was Saudis, Amis und Jordanier können?

Meine These: Die Soldaten der Bundeswehr könnten es. Hubschrauber und Flugzeuge, die funktionieren, haben wir auch nich. Wenigstens ein paar.

Ich glaube, es findet sich im Kanzleramt niemand, der Verantwortung für einen gefährlichen Einsatz übernehmen will. Wie überhaupt niemand dort für irgendwas verantwortlich sein will. Gut, dass es Helmut Schmidt im Kanzleramt gab, als im Oktober 1977 palästinensische Terroristen eine Lufthansa-Maschine entführten. Der lavierte nicht rum, der handelte, sofort. Und war bereit, bei einem Scheitern sofort als Bundeskanzler zurückzutreten. Das ist das Holz, aus dem Regierungschefs geschnitzt sein sollten.

Schönen Sonntag!

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.