Warum nicht mal wieder Musical gucken?

Liebe Leserinnen und Leser,

gehen Sie gern in Musicals? Ich schon, ich liebe es, auch wenn die Freunde der Hochkultur à la „Ring der Nibelungen“ über meine Freude an der leichten Muse nur die Nase rümpfen werden.

Mit Musicals ist es bei mir wie mit James-Bond-Filmen, egal was die Kritiker sagen, ich habe Spaß daran. Ganze sieben Mal habe ich in den vergangenen 25 Jahren allein das „Phantom der Oper“ gesehen. Sechs Mal in Hamburg, ein Mal in London. Im Westend, wo sich Theater an Theater reiht. Vier mal bin ich nach London geflogen, um „Buddy“ anzuschauen, das ich vorher bereits am Broadway in New York gesehen habe. Und bevor Sie meinen, ich hätte zu viel Geld, es war geschäftlich damals, weil wir dort zusammen mit einem kleinen Kreis Unternehmer verhandelten, ob wir „Buddy“ nach Deutschland holen könnten. Wir bekamen den Zuschlag nicht, andere haben es dann nach Hamburg gebracht.

Immerhin: Bis heute habe ich ein gerahmtes Originalplakat aus New York in meinem Büro.

Das „Phantom der Oper“ ist eine wunderbare Liebesgeschichte, die seit fast 35 Jahren ununterbrochen am Broadway zu sehen ist. Im September 2023 sollte der letzte Vorhang fallen, so verkündete das Management im September. Danach brach ein Sturm aus, eine gewaltige Nachfrage nach Ticketssetzte ein. Und vergangene Woche verzeichnete das »Phantom« die umsatzstärkste Woche seiner langen Geschichte am Broadway mit 2,2 Millionen Dollar Umsatz. Die »New York Times« kündigte nun an, dass Produzent Cameron Mackintosh die Laufzeit bis zum 16. April 2023 verlängern wird: »Wir haben praktisch alles ausverkauft, was wir im Angebot haben.«

Ich könnte gar nicht mal sagen, welches der Musicals in meinem Leben mir am besten gefallen hat. Klar, die West Side Story ist immer für einen schönen Abend gut. Eine tragische Liebesgeschichte und – mein Highlight – „Officer Krupke“:

„My daddy beats my mommy
My mommy clobbers me
My grandpa is a commie
My grandma pushes tea
My sisters wears a moustache
My brother wears a dress
Goodness gracious, that’s why I’m a mess“

Erstaunlich gut war „Die Schöne und das Biest“ in Stuttgart, wo ich auch „Miss Saigon“ gesehen habe, Und zuletzt mit der Familie in Hamburg – na klar – „Der König der Löwen“.

Warum ich Ihnen das erzähle? Weil bald Weihnachten ist! Und wenn Sie noch ein passenden Geschenk suchen: Briefumschläge mit Geld sind genauso doof wie selbstgestrickte Socken. Ich weiß, Musical-Karten sind teuer. Aber so ein Musical-Abend zu zweit, da können Sie nichts falsch machen.

Mit adventlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.