Warum Trump Spaß hatte und man Bundes-Olaf die Aktentasche zum Auto tragen sollte

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Ich habe wirklich überlegt, ob ich Ihnen heute Morgen ein paar Gedanken zum Super Bowl vergangene Nacht anstelle des TV-Duells zwischen Auslaufmodell Olaf Scholz und dem vermutlich neuen Hausherrn im Kanzleramt, Friedrich Merz, hier vortrage. Weil TV-Duelle zwischen zwei Kandidaten, die in der alten Bundesrepublik sozialisiert und politisiert wurden, einfach nur Retro sind. Die Stehpulte im Studio waren modern, aber sonst alles wie seit Jahrzehnten.

Ich komme gleich darauf zurück

Aber gestatten Sie mir doch einen Blick auf den Super Bowl, ein uramerikanisches Sportfest, ein globales Medienereignis, das selbst die, die immer noch nicht wissen, um was es überhaupt geht, wenn sich die starken Jungs auf die Mappe hauen, was ein Fumble oder eine Interception ist, in den Bann zieht. Besonders natürlich junge Leute, die sich vor dem Kickoff noch schnell bei KFC mit Hot Wings Buckets und curly fries eindecken und dem Game eher wegen der Halftime Show mit dem US-Rapper Kendrick Lamar entgegenfiebern.

Lamar hatte im Präsidentschaftswahlkampf im vergangenen Jahr in seiner Community mächtig gegen den Republikaner Donald Trump getrommelt. Trump hat trotzdem gewonnen, wie Sie alle wissen.

Und so ließ es sich der mächtigste Mann der Welt nicht nehmen, gestern im Caesars Superdome in New Orleans zu erscheinen, begleitet von deutlichen Sympathiebekundungen der Mehrheit, aber natürlich auch Buhrufen der Kamala Harris nachtrauernden Fans.

Doch es kam noch besser für Trump

Denn zu den Celebrities, die im Wahlkampf aus allen Rohren gegen Trump schossen, gehört auch Pop-Superstar Taylor Swift. Die war gestern vor Ort, ist doch der Profi Travis Kelce von den Kansas City Chiefs, Swifts derzeitiger Boyfriend. Als Swift dann mal in Großaufnahme auf einer der gewaltigen Videoleinwände auftauchte, gab es spontan ein gellendes Pfeifkonzert für die Sängerin mit Linksdrall.

Trump nahm das später auf seiner Online-Plattform Truth Social genüsslich auf: „Die Einzige, die einen schlimmeren Abend hatte, als die Kansas City Chiefs, ist Taylor Swift!“  Die verloren übrigens mit 22:40 satt gegen die Philadelphia Eagles…

Weil wir beim Verlieren sind, kommen wir zurück zu Olaf Scholz

Die Fernsehdebatte gestern bestärkte mich in einer früher schon in einem Beitrag geäußerten Ansicht, dass ein Politiker wie Scholz in der alten SPD nicht einmal irgendwo Oberbürgermeister in einer Ruhrgebietsstadt geworden wäre, als das Revier noch fest in roter – sprich SPD – Hand war. Aber Sie kennen die Stationen der Karriere von Scholz: Erster Bürgermeister in Hamburg, Bundesfinanzminister und Vizekanzler. Zum Schluss Bundeskanzler mit Erinnerungslücken.

Die Diskussion zwischen Scholz und Merz hatte einen eindeutigen Sieger, und der heißt Merz

Im Grunde war es sogar ein K.O.-Sieg, denn als Scholz auf das angeblich so skandalöse Vorgehen des CDU-Chefs vor zwei Wochen, einfach einen Antrag einzubringen, egal ob die AfD zustimmt oder nicht, zu sprechen kam, zog Merz einen kleinen Zettel aus seiner Jacke. Merz zitierte aus einem Interview von Scholz in der Thüringer Allgemeinen. Auf die Frage, ob man das Ergebnis bei Anträgen der SPD ablehnen müsse, wenn diese mit AfD-Stimmen eine Mehrheit gefunden haben, verneinte Scholz damals mit den Worten: „Das ist doch keine Zusammenarbeit!“

Nach diesem magischen Moment hätte man die Debatte im Grunde abbrechen können. Olaf Scholz in den Mantel helfen, seine Aktentasche zum Auto tragen und das dunkle Kapitel seiner Kanzlerschaft ganz einfach für immer vergessen….

Starten Sie gut in die neue Woche!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.