Russlands Präsident Wladimir Putin kritisiert die Rüstungsholding Rostech um seinen langjährigen Vertrauten Sergej Tschemesow für das fehlende Tempo beim Aufbau der digitalen Wirtschaft. Foto: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
MOSKAU – Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Rüstungsholding Rostech um seinen langjährigen Vertrauten Sergej Tschemesow für das fehlende Tempo beim Aufbau der digitalen Wirtschaft kritisiert. «Bescheiden sind die Resultate bei den Richtungen, für die Rostech verantwortlich ist», sagte Putin während einer im Fernsehen übertragenen Regierungssitzung für strategische Entwicklung. Fehlgeschlagen seien unter anderem die Entwicklung des Internets der fünften Generation und der Mikroelektronik, bemängelte der Kremlchef.
Die russische Regierung hatte mit Rostech 2021 einen Vertrag zur Entwicklung des Mobilfunks der fünften Generation abgeschlossen. Bei einem Budget von 43 Milliarden Rubel (700 Mio Euro), wovon die Regierung die Hälfte übernahm, sollte bis 2024 eine komplett russische Lösung für ein 5G-Netz aufgebaut werden. Für die Entwicklung einer eigenen Mikroelektronik-Produktion hatte Rostech bis 2024 sogar 800 Milliarden Rubel (mehr als 13 Milliarden Euro) an Investitionen gefordert. Putin forderte von der Regierung nun, für die Entwicklung von Schlüsseltechnologien jeweils einen Vizeregierungschef abzustellen, der die Branche kontrolliert.
Die Opposition beklagt seit Jahren starke Korruption in staatlichen Unternehmen Russlands. Putin hat in der Vergangenheit allerdings konkrete Kritik an Konzernen, die seinen persönlichen Vertrauten unterstellt sind, vermieden. Putin und Tschemesow kennen sich aus gemeinsamen Agententagen in der DDR. Seit 2007 leitet Tschemesow Rostech und ist damit auch für die Produktion neuer Waffen verantwortlich, die Experten zufolge im Ukrainekrieg bisher in weitaus geringerem Maße zum Einsatz gekommen sind als vorher angenommen wurde.
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.