WELTEXKLUSIV: Was morgen in Alaska wirklich passieren wird

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Morgen treffen sich der mächtigste Mann der Welt und der derzeit wirkmächtigste Massenmörder auf dem Planeten in Alaska, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Oder auch nicht. Nichts Genaues weiß man nicht.

Sie jedenfalls wissen, dass ich vor klaren Aussagen niemals zurückschrecke, doch in diesem Fall bin ich unsicher, wie ich das alles bewerten soll.

Donald Trump möchte gern als größter Dealmaker im Universum aus der Nummer herauskommen. Wenn möglich, nebenbei noch einen Friedensnobelpreis abgreifen. Wenn Obama einen bekommen hat, dann hat Trump ihn allemal verdient. Und es wird dr größte und schönste Friedensnobelpreis sein, wetten? Niemand zuvor hat je einen so schönen Friedensnobelpreis erhalten.

Wladimir Putin möchte andererseits seinen missglückten Feldzug gegen die Ukraine gern am grünen Tisch noch gewinnen und als Imperator in Moskau triumphal einziehen, nachdem das in Kiew ja nicht gelungen ist.

Wenn nicht genügend russische Jubelperser Winkelemente schwenken wollen für den Mann, der die ruhmreiche Sowjetunion wieder herstellen will, bekommen sie sicher einen Bus voller Deutscher zusammen, die dann gut gekämmt auf dem Roten Platz gefilmt werden können: Sahra Wagenknecht, Tino Chrupalla, Gabriele Krone-Schmalz, General a.D. Harald Kujat und – weil Europa ja zusammenwächst – nehmen wir auch Daniele Ganser und Roger Köppel noch mit, die alle sicherlich einen großen vaterländischen Verdienstorden mit eingraviertem Lenin bei Wladimir abstauben können. Eine echte Win-Win-Situation.

Was da in Alaska rauskommt?

Keine Ahnung. Sicher ist, die beiden mächtigen Männer würden sich nicht persönlich treffen, wenn nicht jetzt schon klar wäre, was das Ergebnis sein wird. Der Gedanke, die treffen sich und brüllen sich so lang hinter verschlossenen Türen an, bis es ein Ergebnis gibt, ist bestenfalls naiv, aber im Grunde lächerlich. Alle erwarten jetzt das, was zu erwarten ist. Die Ukraine verliert Gebiete im Osten des Landes, im Gegenzug gibt‘s einen Waffenstillstand erst für 30 Tage, dann – im Zuge überraschender intensiver Verhandlungen – wird der verlängert, weil ja – Achtung! – jetzt die Stunde der Diplomatie schlägt.

Russland und die Ukraine tauschen ein paar Tausend Kriegsgefangene aus, die Krim – leider, leider – bleibt für alle Zeiten bei Russland, die Ukraine bekommt im Gegenzug einen Anlegesteg für Ruderboote am Schwarzmeerstrand bei Odessa. Allerdings unter internationaler Aufsicht und begrenzt auf zwei ukrainische Ruderboote am Tag.

Sie merken, bei mir bricht langsam wieder der Zynismus durch bei dem Kasperlestheater, das uns morgen vermutlich geboten wird.

Es sei denn, Putin verweigert überraschend den vor langer Zeit schon vereinbarten Bau eines Trump-Towers am Roten Platz, dem größten und schönsten Trump-Tower, der jemals gebaut wurde, oder er rückt die Geheimdienstakten über Trump von dessen früheren Geschäften in Russland nicht raus. Dann könnte es wirklich noch spannend werden nach dem Gipfeltreffen morgen, von dessen Ergebnissen wir alle dann von der ARD-Tagesschau erfahren – natürlich inhaltlich von öffentlich-rechtlichen „Faktencheckern“ für uns eingeordnet…

Bleiben Sie geschmeidig – es wird wieder ziemlich warm heute!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.