42 Menschen sterben bei Feuern in Algerien

Ein Mann flieht aus einem Dorf in der Nähe von Tizi Ouzou, etwa 100 km östlich von Algier. Foto: Fateh Guidoum/AP/dpa

ATHEN/ALGIER – Die Brände im Mittelmeerraum bleiben extrem gefährlich: Bei Feuern in Algerien kamen 42 Menschen ums Leben. Darunter waren 25 Soldaten, sagte Regierungschef Ayman Ben Abdel Rahman am Abend im Fernsehen.

Sie seien bei Rettungseinsätzen in den betroffenen Gebieten gestorben, teilte Präsident Abdelmadjid Tebboune bei Twitter mit. Ihnen sei es aber gelungen, mehr als 100 Menschen aus den Flammen zu befreien. Die Feuer tobten demnach in den Regionen Tizi Ouzou und Bejaia östlich der Hauptstadt Algier.

Leichte Entspannung in Griechenland

In Griechenland hat sich die Lage bei den Großbränden leicht entspannt. Auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa gab es am Donnerstag weiterhin viele, aber kleinere Brände. Weil die Rauchentwicklung nicht mehr so stark war, konnten die Löschflugzeuge und -hubschrauber am Morgen besser löschen, wie griechische Medien berichteten.

Noch am Mittwoch waren in der Region 21 Dörfer evakuiert worden, weil die Flammen immer näher rückten. Einen Hoffnungsschimmer liefert nun das Wetter: Für den Abend sind auf der Insel Regenfälle angekündigt. Die Menschen hoffen, dass sie wirklich kommen und stark genug ausfallen.

Auf der Halbinsel Peloponnes wütet das Feuer ebenfalls weiter, doch auch dort hat sich die Lage leicht entspannt, wie der griechische Feuerwehrchef Stefanos Kolokouris dem Fernsehsender Skai sagte. Das liege nicht zuletzt an den vielen internationalen Helfern, in der Region.

Inzwischen sind deutsche Helfer zur Brandbekämpfung in der griechischen Hafenstadt Patras eingetroffen. Fernsehbilder zeigten am Mittwochmorgen, wie die Teams ihr Hauptquartier aufschlagen. Insgesamt werden laut griechischem Zivilschutz gut 220 Feuerwehrleute und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks mit insgesamt 46 Fahrzeugen erwartet.

Hitzewelle in Italien

Viele Teile Italiens erwarten heute erneut erhöhte Waldbrandgefahr. Vor allem im Süden und auf den großen Urlaubsinseln Sizilien und Sardinien wird eine Hitzewelle mit Temperaturen teils weit über 40 Grad Celsius erwartet. Gepaart mit der Trockenheit und Winden dürfte das die Brandgefahr weiter steigen lassen.

Die Zivilschutzbehörde Siziliens stufte quasi die gesamte Insel für heute in die höchste Brandrisiko-Stufe ein. Hitzewarnungen gelten zudem für die Provinzen um die Städte Palermo und Catania. Regionalpräsident Nello Musumeci kündigte noch am Abend an, die Regierung in Rom heute darum zu bitten, den nationalen Notstand auszurufen. Sizilien hatte bereits den Krisenstand ausgerufen und konnte so zum Beispiel geschädigten Landwirten schneller helfen.

Türkei: Lage beruhigt sich

In der Südwesttürkei erschweren starker Wind, Trockenheit und Hitze von mehr als 40 Grad die Löscharbeiten. Funken springen immer wieder auf weitere Gelände über. Das bewaldete und bergige Gebiet in der Provinz Mugla ist für die Einsatzkräfte von Land aus schwer zu erreichen. Insgesamt hat sich die Lage in der Türkei aber beruhigt. Die meisten Brände wurden inzwischen eingedämmt.

Unterdessen müssen fünf türkische Fernsehsender wegen ihrer Berichterstattung über die Brände mit einer Strafe rechnen. Die Rundfunkbehörde (RTÜK) werde heute über eine Geldstrafe wegen kritischer Beiträge über die Feuer abstimmen, schrieb Ilhan Tasci, der die Oppositionspartei CHP in der Behörde vertritt, auf Twitter. In dem Gremium hat die islamisch-konservative Regierungspartei AKP und ihr ultranationalistischer Partner MHP eine Mehrheit. RTÜK hatte Sender zuvor im Zusammenhang mit den Bränden vor Berichten gewarnt, die Angst verbreiten könnten.

Bildquelle:

  • Waldbrände in Algerien: dpa

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