LNG wird unter Druck tiefgekühlt, flüssig per Schiff transportiert, angelandet, erwärmt, regasifiziert und dann in die Netze gepumpt.
Es soll so schnell wie möglich vorangehen
Die Ampel-Koalition hatte ein Gesetz beschlossen, um die Verfahren für den Bau der LNG-Infrastruktur zu beschleunigen. «Jetzt kommt es auf die Umsetzung vor Ort an», sagte Habeck. «Und es ist deutlich, dass sich alle dahinterklemmen, damit es so schnell wie möglich vorangeht. Dass es nicht einfach ist, ist klar. Es sind viele Dinge gleichzeitig zu bewerkstelligen und Hürden zunehmen. Letztlich müssen wir ein Tempo vorlegen, dass es so in Deutschland noch nicht gab.»
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies hatte den Beschluss zu Stade bereits erwartet, den Bund aber zu mehr Tempo aufgefordert. Nun sprach er von einer «guten und richtigen Entscheidung» in Berlin.
Das erste schwimmende Terminal in Deutschland soll in Wilhelmshaven entstehen. Der Energiekonzern Uniper erhielt am 1. Juli die Genehmigung für die Bauarbeiten, die inzwischen angelaufen sind. Für die Beantragung verging in der maßgeblichen Projektphase nach Angaben des Unternehmens knapp ein Monat – deutlich weniger als bei solchen Vorhaben üblich.
«Mit diesem Anspruch werden wir nun auch in Stade starten», meinte Lies zu dem Zeitplan. «Ziel ist es, alle notwendigen Vorkehrungen im Spätsommer 2023 getroffen zu haben.» Weitere Finanzierungsgespräche mit dem Bund seien geplant.
«In Stade ist eigentlich alles klar, wir könnten morgen Material bestellen», hatte der Energieminister kürzlich der Deutschen Presse-Agentur gesagt. In Wilhelmshaven peilt Niedersachsen einen Betriebsstart zum 21. Dezember an. Lies wirbt außerdem für ein weiteres LNG-Terminal in der Stadt am Jadebusen. Die Schwimmanlagen sollen so lange eingesetzt werden, bis es feste Terminals an Land gibt.
Neben der Anlandung an die deutschen Standorte werde bei hoher Nachfrage weiter eine Versorgung über die LNG-Terminals in Rotterdam, Zeebrugge in Belgien und Dünkirchen in Frankreich hinzukommen, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Das bringe weitere Kapazitäten in den deutschen Markt.
Bildquelle:
- LNG-Terminal-Anleger in Wilhelmshaven: dpa