Die Spezialoperation „Spinnennetz“ des ukrainischen Geheimdienstes SBU gegen vier Militärflughäfen tief im russischen Hinterland haben selbst im Kreml tiefe Schockwirkung erzielt. Auch heute – am dritten Tag nach der Attacke – hat sich Putins Administration mit keinem Wort dazu geäußert, wie einfach es war, die russische Luftabwehr an derart sensiblen Punkten auszuhebeln – mit fahrenden LKWs und mobilen Holzhäusern in der Nähe der strategischen russischen Bomberflotte.
Medienanfragen an die Pressestelle des Kreml wurden wortkarg mit dem Hinweis abgewiesen, man möge sich bei diesem Thema bitte an das russische Verteidigungsministerium wenden. Eine unterkühlte Kurzantwort, die zeigt, wie sauer man im Hause Putin offenbar über den ukrainischen Coup und das Versagen des russischen Militärs selbst tief im Innern des Riesenreiches ist.
Inzwischen sind die russischen Propagandatrolle in St. Petersburg aufgewacht und haben eine Version verbreitet, die von der gierigen Putin-Fanboy-Meute gern aufgesogen und weiterverbreitet wurde.
Es seien nämlich – wie die Ukraine am Sonntag behauptet hatte – gar nicht 41 Bomber und Kampfflugzeuge zerstört worden, sondern nur 12. Und das stimmt wohl, wie viele Quellen in Ost und West inzwischen bestätigen.
Bloß, dass das kaum etwas ändert am brillanten Schlag des SBU gegen die russischen Stützpunkte.
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Denn sicher ist inzwischen auch, dass die Ukraine zwei A50-Frühwarnflugzeuge schwer beschädigt haben, das russische Pendant zu den AWACS-Flugzeugen der NATO. Die A50 sind extrem wichtig für die russische Luftwaffe, weil durch sie die Auswahl von Angriffszielen erfolgt und Luftoperationen koordiniert werden. Und: der Kreml hat kaum noch welche dieser eminent wichtigen und Hunderte Millionen Euro teuren Maschinen. Angesichts der umfassenden westlichen Sanktionen und dem ohnehin in Russland herrschenden Mangel an Ersatzteilen, sind diese Flugzeuge nicht ohne weiteres zu ersetzen.
Bleibt zu klären, wie stark die Beschädigungen an den beiden A50-Flugzeugen tatsächlich sind
Auf einem von Drohnen aufgenommenen Video ist zu sehen, dass die ukrainischen Kampfdrohnen mindestens zwei A50-Flugzeuge getroffen haben – direkt an ihren Radarkuppeln. Unklar ist aber immer noch, wie schwer die Maschinen insgesamt beschädigt wurden. Sollten die beiden getroffenen A50 nicht mehr funktionsfähig sein, habe Russland nur noch vier bis fünf einsatzfähige A50 überhaupt.
„Wenn mehrere A50 zerstört wurden, hätte das einen erheblichen Effekt auf die russischen Luftstreitkräfte, insbesondere ihre Gleitbombenabwürfe. Diese sind für die ukrainischen Verteidiger ein erhebliches Problem, zusammen mit den Glasfaserdrohnen vielleicht das Problem derzeit“, analysierte der Militärexperte Gustav Gressel beim Nachrichtensender NTV.
Auch im vergangenen Jahr gelang es der ukrainischen Flugabwehr schon, zwei russische A50-Flugzeuge abzuschießen.
Bildquelle:
- Russische_A50_Aufklärungsflugzeuge: bing maps