WIESBADEN – Das Bundeskriminalamt hat im vergangenen Jahr in Deutschland 18.000 Opfer im Zusammenhang mit sexuellem Kindesmissbrauch gezählt. Das BKA geht in seinem Lagebild „Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen“ davon aus, dass es zusätzlich eine erhebliche Dunkelziffer gibt.
Im Detail: 13.365 der Opfer waren Mädchen, 4720 Jungen. In mehr als der Hälfte der Fälle bestand zwischen Opfer und Tätern eine Vorbeziehung. Mehr als jedes zweite Opfer kannte seine Peiniger aus der Familie oder dem Freundes- und Bekanntenkreis.
Die ermittelten Tatverdächtigen sind oft jung: Beim sexuellen Kindesmissbrauch war ein knappes Drittel der Verdächtigen unter 18 Jahren alt.
Viele Sexualdelikte finden online statt: Laut den Ermittlern werden immer mehr Missbrauchshandlungen online live gestreamt- Ein weiteres Problem ist das sogenannte Cybergrooming. Dabei geben sich die Täter in sozialen Netzwerken oft als ungefähr gleichaltrig aus, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen. In vielen Fällen bringen sie die Kinder dazu, ihnen Nacktfotos zu senden.
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