Formel1 in Zandvoort: Warum mein Herz bis heute rot schlägt

Ferrari ist eine eigene Klasse

von DENNIS KING

ZANDVOORT – Dieses Wochenende ist für mich etwas Besonderes, der Grosse Preis der Niederlande der Formel-1 gastiert in Zandvoort.

Dort, wo ich von 1959 bis 1974 gewohnt habe, sich meine Liebe zu Ferrari entwickelt hat und im Rückschluss meine (relativ kurze und nicht sonderlich erfolgreiche) Rennfahrerkarriere begann.

Aber erst der Anfang, zu diesen Zeiten war auch die Formel-1 bei weitem nicht so aufwendig wie heutzutage. Die Teams mieteten sich in Werkstätten und Autohäusern ein, um an den Boliden zu schrauben. Ferrari war immer in der Garage Kooymans in der Brederodestraat, eine DAF Niederlassung, zu Gast. Da ich nur acht Häuser entfernt wohnte sah ich es immer am Donnerstag vor dem Rennen, wenn morgens die roten Renntransporter arrivierten.

Dann ging’s sofort dort hin, und ich habe mitgeholfen, die Wagen zu entladen und dann kleine Handreichungen, wie das Putzen der Räder, zu machen.

Zu der Zeit waren für zwei Formel-1-Boliden ca. 25 Mechaniker und Team dabei; mein Ziel war es natürlich, am Trainings- und Renntag mit an die Rennstrecke zu dürfen und in der Boxengasse zu sein.

Der geniale Mauro Forghieri stellte mich gern ab, um seine Notizbücher zu tragen und im Fahrerlager war ich, als damals 11-jähriger Piefke, ein Teil des Teams (immer wenn sie in Holland waren). Ich bekam meinen Ferrari-Mechaniker-Overall und natürlich immer einen Boxenpass.

Ich habe Lorenzo Bandini, Clay Regazzoni, Chris Amon, Jacky Ickx und Mario Andretti persönlich kennengelernt, und im Jahr 1963 durfte ich soger dem Commendatore die Hand schütteln. Ich muß eingestehen, dass dies ein sehr glücklicher Teil meiner Jugend war.

Wenn man abends in die Werkstatt zurückkehrte, wurde der Campingkocher aufgestellt, Pasta gekocht und alle (auch die Fahrer) aßen dann gemeinsam. Das wäre heutzutage wohl überhaupt nicht denkbar.
Und natürlich habe ich mit 20 Jahren dann die sich bietende Möglichkeit beim Schopfe gegriffen, als es möglich war, beim „Radio Caroline Racing Team“ mitzufahren.

Bis zum heutigen Tage wirkt die Magie Ferrari bei mir nach, nachdem ich selbst in meinen Dreißigern einen Ferrari besitzen durfte, ich mich in den späten 80ern noch einmal in Maranello mit Forghieri getroffen habe und mein Herz immer rot schlug.

So schließt sich, mehr oder wenig, der Kreis. Im Wochenende wird die Scuderia wieder kämpfen müssen.

Es ist die Zeit, wo ich froh bin, ein Sky-Abo zu haben, dann bin ich defacto mittendrin dabei.

Und Ihr Freunde, denkt dran; es sind die Erinnerungen, die uns keiner nehmen kann, die mehr zählen als alle materiellen Verlockungen.

Forza Ferrari!

Bildquelle:

  • Ferrari_Formel1: pixabay

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