Bonuszahlungen & Abfindungen: Middelhoff muss erneut auf die Anklagebank

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Arcandor, Thomas Middelhoff. Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv
Essen – Der frühere Topmanager Thomas Middelhoff steht ab heute wegen des Vorwurfs der Anstiftung zur Untreue vor Gericht. Mit Middelhoff werden sechs ehemalige Aufsichtsratsmitglieder des 2009 pleite gegangenen Handelskonzerns Arcandor auf der Anklagebank sitzen.

Die Staatsanwaltschaft Bochum wir ihnen Untreue vor, wie ein Sprecher des Essener Landgerichts mitteilte. Es geht um millionenschwere Bonuszahlungen und Abfindungen, die Middelhoff und einem weiteren Manager 2008 beim Ausscheiden aus der Unternehmensführung kurz vor der Pleite des Konzerns vom Aufsichtsrat zugebilligt worden waren. Die Zustimmung der Aufsichtratsmitglieder zu den Millionenzahlungen wertet die Anklagebehörde als Untreue, da die Manager keinen Anspruch auf das Geld gehabt hätten.

Middelhoff legen die Staatsanwälte wegen seiner Mitwirkung an der Entscheidungsfindung Anstiftung zur Untreue zur Last. Middelhoffs Verteidigerin Anne Wehnert wies den Vorwurf allerdings zurück. «Wir sind zuversichtlich, dass die Beweisaufnahme die Vorwürfe rasch widerlegen wird», sagt sie.

Für den Prozess sind insgesamt 34 Verhandlungstage bis zum 21. Dezember 2017 vorgesehen. Middelhoff war bereits im November 2014 vom Landgericht Essen unter anderem wegen Untreue zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.

Bildquelle:

  • Thomas Middelhoff: dpa

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren