Das Wunder von Wiesbaden

Liebe Leserinnen und Leser,

zugegeben, ein Plus von 0,1 Prozent bei der deutschen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal, das klingt erstmal…ja, nach Nichts. Allerdings waren die Wirtschaftsanalysten mit ihrer Einschätzungen vorher von einem spürbaren Rückgang ausgegangen.

Ja, Herr Kelle, werden jetzt einige von Ihnen zu recht denken, auf diese Art kann man sich jede Katastrohe schönreden, und das stimmt ja auch. Aber ich muss zugeben, in diesen Zeiten faszinieren mich Positivmeldungen aus der Wirtschaft.

Was haben wir alles hinter uns? Corona-Krise, Unternehmenspleiten, Lockdowns, Milliardenhilfen für Konzerne, damit nicht alles zusammenbricht, und so weiter. Und jetzt Russlands Krieg gegen die Ukraine, die Inflation, die Unsicherheit, wie Haushalte und Wirtschaft bezahlbar mit Strom versorgt werden können. Wie kommen wir über den Winter, wie lange werden die Sanktionen nicht nur Russland schaden, sondern auch der deutschen Wirtschaft, die ja – besonders im Chemiebereich – auch Erdgas benötigt?

Und dann melden unsere Bundesstatistiker in Wiesbaden: Die deutsche Wirtschaft wächst, und unser Staat nimmt mehr Geld ein als er ausgibt. Für mich ist das ein Wunder.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.