von Klaus Kelle
HERDECKE – Der Fall der Herdecker Bürgermeisterin Iris Stalzer gehört eigentlich auch heute wieder auf die Titelseiten aller relevanten Zeitungen in Deutschland. Man findet die neuesten Entwicklungen zwar noch, aber fast hat man den Eindruck, die Mainstreammedien wären froh, wenn sie die Berichterstattung über diesen Fall endlich einstellen könnten.
Und wenn sie nicht darum herumkommen, doch noch etwas zu berichten, dann wird auf jeden Fall der Fakt weggelassen, dass es sich bei der kriminellen Tochter um ein Adoptivkind mit Migrationshintergrund handelt, wie man heutzutage sagen muss.
Der Fall hat so viele Facetten, dass man gar nicht weiß, wo man ansetzen soll
Frau Stalzer, die Gott sei Dank nicht mehr in Lebensgefahr schwebt, fühlte sich nach eigenen Angaben schon seit langer Zeit von der 17-jährigen Adoptivtochter bedroht. Nur einem Tag vor dem Angriff war die SPD-Politikerin bei der Polizeiwache in Wetter/Ruhr. Sie meldete zum wiederholten Mal gewalttätige Übergriffe der „Tochter“. „Ein Vorgang wurde angelegt, alle notwendigen Maßnahmen wurden getroffen“, sagte ein Polizeisprecher später. Ein Vorgang wurde angelegt… Dann ist ja alles gut. Hauptsache es hat alles seine bürokratische Ordnung.
Konkrete Hilfe bekam Frau Stalzer allerdings nicht. Weder von der Polizei an diesem Tag, noch Monate vorher als sie wegen der häuslichen Situation und der Schwierigkeiten beim Jugendamt vorstellig wurde. Bei genau dem Jugendamt, dem sie als Bürgermeisterin nun vorsteht.
„Wir haben die Beschwerde mit ihr erörtert und abschließend bearbeitet“, sagte der Polizeisprecher auch noch
Am Dienstagmittag, Stalzers Ehemann war auf Reisen, wählte die 17-jährige Kriminelle den Notruf 112 und meldete, ihre Mutter sei von mehreren Männern vor dem Wohnhaus überfallen worden. Aber das war gelogen. Die Adoptivtochter selbst hatte Iris Stalzer stundenlang im Keller des Hauses gequält, versucht, ihre Kleidung und ihre Haare anzuzünden. Die Rettungskräfte fanden Stalzer blutüberströmt in einem Sessel im Wohnzimmer. Ihr Oberkörper wies 13 Stichverletzungen auf, Hämatome und Schädelbrüche – es bestand akute Lebensgefahr.
Im Krankenhaus, endlich, hörte man ihr zu, als sie ihre Leidensgeschichte erzählte. Sie benannte ihre Adoptivtochter eindeutig als alleinige Täterin. Sie sei stundenlang von ihr gefoltert worden und dann habe die 17-Jährige immer wieder auf sie eingestochen.
Als Motiv geht die Polizei inzwischen davon aus, die Verbrecherin habe sich gegenüber ihrem 15-jährigen Adoptivbruder benachteiligt gefühlt. Inzwischen wurden Tatmesser und blutverschmierte Kleidung sichergestellt. Die Beinahe-Mörderin sitzt nicht einmal in einer Zelle, sondern wurde zusammen mit ihrem Bruder „dem Jugendamt übergeben“.
Man ist fassungslos, wie unfähig unser Staat geworden ist, auf die täglichen Gewaltausbrüche junger Migranten angemessen zu reagieren. Und ja, es gibt auch häusliche Gewalt mit deutschen Tätern, aber was in unserem Land seit 2016 im Zusammenhang mit jungen Migranten passiert, ist nicht mehr tolerierbar. Nur: Wer ändert das?
Bildquelle:
- Iris_Stalzer_SPD: spd herdecke