Der Mörder von Würzburg: Verschweigt unsere Regierung bewusst die Wahrheit über das Motiv?

Der Mörder aus Somalia gestern in der Würzburger Innenstadt.

von KLAUS KELLE

WÜRZBURG – Als er zusticht hat er „Allahu Akbar“ gerufen, berichten Zeugen. Nach seiner Festnahme spricht Abdirahman J. (24) auch vom „Heiligen Krieg“. In seinem Zimmer, in einem Mülleimer und auf seinen beiden Handys findet die Polizei islamistisches Propagandamaterial, wie die BILD herausgefunden hat. Obwohl ganz eindeutig ist, dass in Würzburg gestern drei Menschen von einem islamistischen Fanatiker getötet und sechs weitere verletzt wurden, schwurbeln die führenden Politiker unseres Landes und Regierungssprecher Steffen Seibert um den heißen Brei herum. Will die Regierung der Bevölkerung schon wieder über die Wahrheit täuschen?

Schon wieder? Ja, immer wieder sagt unsere Bundesregierung in den vergangenen Jahren die Unwahrheit, manche würden sagen: sie lügen. So zum Beispiel 2019 in Chemnitz, wo Asylbewerber den Besucher eines Volksfestes töteten und Regierungssprecher und Bundeskanzlerin angesichts asylkritischer Demonstrationen von „Hetzjagden“ in Chemnitz sprach. Heute wissen wir, dass es diese Hetzjagden nicht gegeben hatte. Als der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, der Bundeskanzlerin öffentlich in ihrer Einschätzung zu Chemnitz widersprach, verlor er kurz darauf seinen Job.

Der Dreifachmörder Abdirahman J. reiste am 6. Mai 2015 zusammen mit vielen anderen Flüchtlingen nach Deutschland ein. Er beantragte direkt Asyl.

Nach Medieninformationen, war das Asylbegehren des Somaliers rechtskräftig abgelehnt worden, er wurde aber wie Hunderttausende abgelehnter Asylbewerber weiter in Deutschland „geduldet“ und sein Lebensunterhalt von uns allen finanziert. Die Unfähigkeit, unseres Staates, Recht und Gesetz durchzusetzen, kostet immer wieder unschuldige Menschen das Leben, die durch illegale sogenannten Flüchtlinge, hier bleiben durften, starben. Wäre der Somalier von Würzburg nach seinem Verfahren konsequent abgeschoben worden, würden die drei Frauen von Würzburg noch leben, die er mit einem Messer im Kaufhaus ermordete. Ein weiteres Opfer ringt in diesen Stunden in einem Würzburger Hospital weiter um ihr Leben.

Unterdessen haben sich die drei Kanzlerkandidaten für September mit nahezu gleichen Beileidsbekundungen für die Opfer und ihre Angehörigen zu Wort gemeldet. Keiner, nicht einer von denen, die uns demnächst regieren wollen, sagt, dass es sich gestern um einen islamistisch motivierten Terroranschlag gehandelt hat. Und wer zu verantworten hat, dass immer wieder Menschen – Deutsche ebenso wie Ausländer – direkt durch die katastrophale Flüchtlingspolitik dieser Bundeskanzlerin sterben.

Apropos: Haben Sie von Frau Merkel schon eine Stellungnahme zu Würzburg gehört heute? War sie zu einer Mahnwache in der fränkischen Metropole? Hat sie die Opfer im Krankenhaus besucht? Wäre der Messerstecher von Würzburg ein „Rechtsradikaler“, dann wäre das große Geschirr längst ausgepackt worden.

Das bayerische Landeskriminalamt übernahm in Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen zu den Hintergründen von den lokalen Behörden. Die Übergabe an die übergeordneten Behörden erfolge, weil es sich um eine «Amoklage» gehandelt habe, erklärte Würzburgs Leitender Oberstaatsanwalt Frank Gosselke. Nein, genau das war es nicht. Es war ein Terroranschlag.

Bei den Opfern handelt es sich fast ausschließlich um Frauen. Ob der Verdächtige bewusst Frauen ausgewählt hat, ist der Polizei zufolge noch nicht bekannt. Nach gegenwärtigem Ermittlungsstand könne es sich auch um einen Zufall handeln.

Hassbotschaften gefunden

Ermittler fanden in dem Obdachlosenheim, in dem der Mörder zuletzt lebte, Hassbotschaften. Das sagte der Leitende Kriminaldirektor Armin Kühnert. Das Material sei sichergestellt, aber noch nicht ausgewertet worden. Auch Nachrichten auf einem entdeckten Handy müssten noch untersucht werden, was wegen der dabei genutzten Fremdsprache etwas dauere.

Im Juni soll der 24-Jährige zudem einen Verkehrsteilnehmer in der Würzburger Innenstadt belästigt haben. «Da hat der Beschuldigte ein verstörtes Verhalten mit psychischen Auffälligkeiten gezeigt», sagte Gründler. Der Mann sei in eine Psychiatrie gekommen, aber nach einem Tag wegen fehlenden Behandlungsbedarfes entlassen worden.

Auf Weisung des Amtsgerichts Würzburg sitzt der Verdächtige mittlerweile in Untersuchungshaft – wegen dreifachen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in sechs weiteren Fällen und vorsätzlicher Körperverletzung in einem weiteren Fall.

Der Pflichtverteidiger des Somaliers, Hanjo Schrepfer, sagte, sein Mandant sei trotz einer Beinschussverletzung als haftfähig eingestuft worden. Nach Gesprächen mit dem 24-Jährigen könne er bisher kein islamistisches Motiv erkennen. «Offiziell hat er sich noch nicht zur Sache eingelassen», sagte Schrepfer.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete die Bluttat als „Amoklauf“. Aus Sicherheitskreisen hieß es, der junge Mann habe bei seiner Vernehmung eine Äußerung gemacht, die auf religiösen Fanatismus schließen lasse. Hinweise auf Kontakte zu militanten Salafisten gibt es dem Vernehmen nach bisher jedoch nicht. «Ich bin von dieser unfassbar brutalen Tat tief erschüttert», sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).

Trauer und Entsetzen

Söder kündigte für Bayern Trauerbeflaggung an. «Die Ereignisse sind unfassbar und schockierend», sagte er in Nürnberg. Bayern trauere um die Opfer. «Wir bangen, beten und hoffen mit den Verletzten und den Angehörigen.» Besonders dankte Söder den Bürgern, die am Freitag versucht hätten, den Täter zu stellen und in Schach zu halten: «Das war ein ganz beeindruckendes Engagement.» Dass auch er die Flüchtlingspolitik der CDU-Bundeskanzlerin unterstützt hatte, erwähnte er nicht.

Die Tat erinnert an einen islamistischen Anschlag vor knapp fünf Jahren in Würzburg. Am 18. Juli 2016 waren in einem Zug vier Menschen schwer verletzt worden. Ein 17-jähriger afghanischer Flüchtling hatte mit einer Axt und einem Messer in einem Regionalzug auf dem Weg nach Würzburg die Reisenden angegriffen. Anschließend flüchtete er zu Fuß, attackierte eine Spaziergängerin und wurde schließlich von Polizisten erschossen.

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Bildquelle:

  • Mörder_Somalia: screenshot

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.