Die Kirche Jesu häutet sich gerade – aber der Kern ist so lebendig wie vor 2000 Jahren

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

der Untergang des Christenglaubens und der katholischen Kirche ist schon oft prophezeit worden. Und als vor Jahren die schlimmen Fälle von sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen durch Geistliche auch der Kirche Jesu bekannt wurden, all der Schmutz und all das Vertuschen, all die Heuchelei, da schien es, als sei das Stündlein der Weltkirche nun gekommen. Eine – zugegeben große – Sekte, an der sich nur noch die Menschen ausrichten, die ohne Glauben an ein höheres Wesen mit ihrem eigenen Alltag nicht mehr klarkommen. Die in bitterer Armut leben, verfolgt werden und jede Hoffnung auf bessere Zeiten aufgegeben haben.

Und tatsächlich scheinen die Austrittszahlen in Deutschland diese düsteren Vorhersagen in Bezug auf die katholische Kirche zu bestätigen.

Aber Deutschland ist nicht die Welt, und unter der oft langweiligen Oberfläche des Kirchenalltags in Gemeinden mit Pfarrer-Beamten, die selbst die treuesten und ältesten ihrer Schäfchen noch aus den Kirchen rauspredigen, wächst etwas Neues heran. Auch in Deutschland. Und bei beiden Konfessionen.

Da geht es nicht mehr um alte Rituale, die man pflichtschuldigst jeden Sonntag abarbeitet und Gebete, die man seit Jahrzehnten aufsagt, ohne sich mit dem Inhalt im persönlichen Leben ernsthaft auseinanderzusetzen.

Ich fahre oft zu Messen bei den Legionären Christi, 35 Kilometer hin, 35 Kilometer zurück. Das ist es mir wert. Ich habe viele Freunde, die sich solche Enklaven suchen bei den neuen geistlichen Gemeinschaften in der katholischen Kirche und bei den dynamischen Freikirchen überall in Deutschland. Der Glaube lebt, Jesus Christus ist real. Und jeder kann ihn auch im eigenen Alltag leicht finden, wenn er oder sie offen dafür und bereit ist.

In Lissabon findet gerade der Weltjugendtag statt. Am Vormittag hat Papst Franziskus in Fatima vorbeigeschaut und zusammen mit 200.000 vornehmlich jungen Menschen gebetet. Heute Abend und morgen früh werden bis zu einer Millionen Menschen erwartet. Sie feiern ein großes Fest des Glaubens, sie kommen von überall rund um den Erdball. Und sie tragen die Flamme des Glaubens weiter. Es ist noch nicht vorbei, nein. Es wird niemals vorbei sein…

Gott segne Sie alle!

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.