Die Luft wird dünner für den Westen – was hat Trump in Südamerika vor?

Brennendes Boot eines venezuelanischen Drogenkartells- versenkt von der US-Marine.

WASHINGTON/CARACAS – US-Präsident Donald Trump hat erneut die Initiative auf einem Feld ergriffen, das den Vereinigten Staaten massiven Schaden breitet. Gestern wurde ein Video weltweit bekannt, dass zeigt, wie US-Streitkräfte ein Schnellboot voller Drogen auf offener See, unterwegs von Venezuela in die USA, zerstören.
Elf „Narco-Terroristen“ des Kartells „Tren de Aragua“ seien dabei getötet worden, sagte Trump anschließend. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro sei persönlich verantwortlich für „Massenmord, Drogenschmuggel, Sexhandel, Gewalt und Terror in den Vereinigten Staaten und der westlichen Hemisphäre“. Und er, Trump, werde diesen Zuständen ein Ende bereiten,
Neben all den anderen zahlreichen Krisen rund um den Erdball, hat die amerikanische Administration begonnen, sich nun Südamerika, ihrem „Vorhof“ zuzuwenden, insbesondere Brasilien und Venezuela.

In Brasilien steht der frühere konservative Präsident Jair Bolsonaro unter Hausarrest, muss eine Fußfessel tragen und wird wegen angeblicher Umsturzvorbereitungen vom sozialistischen System unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, verfolgt. Boldonaro drohen Haft und ein Verbot, erneut bei Wahlen als Präsident kandidieren zu dürfen. Er gilt als enger politischer Freund des US-Präsidenten.

Das kann man von Maduro nun wirklich nicht sagen

Die ohnehin schlechten Beziehungen zwischen Washington und Caracas sind in den vergangenen Wochen noch deutlich schlechter geworden. So schlecht, dass die USA vor Wochen Kriegsschiffe vor Venezuelas Küste verlegt haben. Erklärtes Ziel: den „Drogen-Terrorismus“ zu bekämpfen.

Doch das ist nur ein Teil des Problems in Amerikas Hinterhof.
Die sozialistische Diktatur reiht sich neben Brasilien in die globale Phalanx von Staaten weltweit ein, die – orchestriert von Moskau und Peking – Front gegen die Vereinigten Staaten machen. Weltweit sind neue Krisen ausgebrochen, hinter denen an erster Stelle Russland steht, wohlwollend begleitet von China, Indien, Südafrika, Brasilien und anderen. Immer noch sind die USA und ihre Verbündeten in Europa und Südostasien wirtschaftlich und militärisch führend, aber die Luft wird dünner für den Westen und insbesondere die in der EU versammelten Staaten sind seit Jahren auf nahezu allen politischen Feldern schlecht oder unzureichend aufgestellt.

Einen Krieg um Venezuela – das halten die Analysten in den großen amerikanischen ThinkTanks für unwahrscheinlich. Obwohl Maduros Sozialisten das Land – reich an Bodenschätzen – wirtschaftlich völlig heruntergewirtschaftet haben, das durchschnittliche Monatsgehalt liegt bei 53 US-Dollar, gelten Venezuelas Streitkräfte als gut aufgestellt und das Land hat Militärkooperationen mit Russland und dem Iran.

Wie wichtig ist das Thema für Trump?

Welche Bedeutung hat die Außenpolitik für den disruptiven Chef im Weißen Haus, der gerade erst lernen musste, dass sein „Freund Wladimir“ gar nicht sein Freund ist, sondern ein Kriegsverbrecher, der nicht im Geringsten Interesse daran hat, Frieden mit der Ukraine zu schließen, sondern der westlich orientierten Welt, und damit uns, den Krieg erklärt hat.

Immerhin: Die venezolanische Oppositionelle María Corina Machado bedankte sich im vergangenen Monat bei Trump und dessen Außenminister Marco Rubio für die Entsendung der Kriegsschiffe vor die Küste ihres Landes. Sie bezeichnete die Regierung Maduro als „kriminelles Unternehmen“. Die 57-jährige Politikerin lebt allerdings gefährlich, wie Oppositionelle in sozialistischen Regimen immer gefährlich leben. Mehrfach wurde Machado festgenommen bei Protesten gegen die Regierung. Und im Juli 2023 wurde ihr für 15 Jahre die Ausübung öffentlicher Ämter verboten und so auch die Teilnahme an der Präsidentschaftswahl 2024. Das Beispiel Bolsonaro in Brasilien zeigt, wie begrenzt Trumps Möglichkeiten in solchen Fällen sind, seinen Freunden zu helfen.

Bildquelle:

  • Drogenboot_Venezuela: us marine / truth social

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren