ROM/VATIKAN – Seit 5.30 Uhr am Morgen ist der Petersplatz in Rom geöffnet, und seitdem zieht ein endlos erscheinender Strom von Menschen durch die Straßen genau dorthin, um beim Requiem für Papst Franziskus dabei zu sein und Abschied zu nehmen. Unter den Trauergästen das Who is Who der großen Politik: US-Präsident Donald Trump und Forst Lady Melania, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni natürlich, der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz. Emmanuel Macron aus Paris ist gekommen, Viktor Orbán aus Budapest, der britische Premier Keir Starmer und auch die deutsche EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen aus Brüssel. Eine Herkulesaufgabe für Organisation und Sicherheit im Vatikan und in der Ewigen Stadt.
Um 10 Uhr beginnt die Trauermesse, zu der mehr als Hunderttausend Gläubige erwartet werden. Danach wird der schlichte Holzsarg zur Basilika Santa Maria Maggiore gefahren, wo unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Beisetzung des nach Ostern im Alter von 88 Jahren verstorbenen Oberhauptes der katholischen Kirche (1,4 Milliarden Gläubige weltweit) stattfindet.
Die Trauermesse auf dem Petersplatz wird um 10 Uhr unter Leitung des Dekans des Kardinalskollegiums, Battista Re (91) beginnen. 224 Kardinäle und 750 Bischöfe nehmen daran teil. Unter den darauf folgenden Staatsgästen aus aller Welt wird direkt der argentinische Präsident Javier Milei folgen.
Wenige Tage nach der Trauerfeier kommt dann die Stunde der Kardinäle, die sich im Konklave versammeln, um einen neuen Pontifex zu wählen.
Von den insgesamt 225 Kardinälen sind jedoch nur die 135 wahlberechtigt, die unter 80 Jahre alt sind. Die anderen haben aber das Recht zur Teilnahme und sich zu Wort zu melden. Unklar scheint im Moment noch zu sein, ob der Italiener Angelo Becciu am Konklave teilnehmen darf. Ihm hatte Papst Franziskus nach einem Finanzskandal im Vatikan die Kardinalsrechte entzogen. Becciu will trotzdem kommen. Ein weiterer Kardinal hat aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnehme abgesagt.
Aus Deutschland werden sechs Kardinäle beim Konklave dabei sein, drei von ihnen stimmberechtigt: Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, der Münchner Reinhard Marx und der frühere Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, der unter Papst Benedikt XVI Präfekt der Glaubenskongregation und damit einer der mächtigsten Männer der Katholischen Weltkirche war. Er gehört zu den Konservativen und wurde vom reformorientierten Papst Franziskus des Amtes enthoben. Weiter nehmen aus Deutschland teil: Friedrich Wetter (97), Marx’ Vorgänger als Münchner Erzbischof, der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper (92) und der emeritierte Theologieprofessor Walter Brandmüller (96).
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