Effiziente Eintracht hängt ersatzgeschwächte Borussen ab

Jesper Lindström (l) zeigte sich beim Frankfurter Sieg gegen Gladbach treffsicher. Foto: Marius Becker/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen.

von CARSTEN LAPPE

MÖNCHENGLADBACH – Oliver Glasner war mit fast allem zufrieden. Nach dem 3:1 von Eintracht Frankfurt bei Borussia Mönchengladbach fand der Trainer der Hessen nur einen Kritikpunkt.

«Wir haben unnötigerweise Gladbach wieder ein bisschen zurück ins Spiel kommen lassen», meinte der Österreicher am Samstagabend bei Sky zum Anschlusstreffer der Borussia durch Marcus Thuram (72. Minute). Mehr zu bemängeln gab es für den 48-Jährigen nicht. Denn nach den Treffern von Jesper Lindström (6. Minute/45.) und Éric Dina Ebimbe (29.) rückte die Eintracht auf einen Champions-League-Rang. «Wir haben es wirklich gut ausgespielt heute, es war ein absolut verdienter Sieg», sagte Glasner.

Die Stimmung bei den verletzungsgeplagten Gladbachern war logischerweise ganz anders. «Ich glaube, wir haben sie schon auch ein Stück weit eingeladen», sagte Mittelfeldspieler Julian Weigl. «Sie haben eiskalt alle unsere Fehler ausgenutzt.»

Mit nun 20 Punkten aus elf Spielen ist die SGE, die schon am Mittwoch wieder in der Champions League gegen Olympique Marseille gefordert ist, Tabellenvierter. Die Hessen setzten sich dank des souveränen Sieges auch von der Borussia (16) ab, die erst mal ins Mittelfeld abrutschte. «Was uns ein bisschen gekillt hat, waren die Ballverluste», sagte Gladbachs Trainer Daniel Farke.

Gladbach ohne sechs Stammspieler

Ohne sechs verletzte Stammspieler mühte sich das Team von Trainer Daniel Farke zwar und gestaltete das Spiel zunächst offen, blieb aber extrem glücklos. Zudem kassierte Mittelfeldspieler Manu Koné die fünfte Gelbe Karte und ist nun am kommenden Wochenende bei Tabellenführer Union Berlin gesperrt. Einziger Lichtblick aus Gladbacher Sicht bleibt Thuram, der im vierten Spiel in Serie traf.

Dagegen wird die Defensive wieder zum Problem. Insgesamt zwölf Gegentore kassierten die Gladbacher bislang in den vier Spielen im Oktober. In den ersten sieben Bundesligaspielen waren es nur fünf gewesen. Schon in der vergangenen Spielzeit unter Trainer Adi Hütter war das Defensivverhalten mangelhaft.

Vier Tage nach dem bitteren Pokal-Aus beim Zweitligisten SV Darmstadt entwickelte auch die Offensive zu wenig Druck auf die ebenfalls alles andere als sicher wirkende Eintracht-Abwehr. Zudem hielt Nationalkeeper Kevin Trapp einige Male bravourös. Sein Gladbacher Kollege Tobias Sippel sah weniger glücklich aus. Schon beim ersten gefährlichen Frankfurter Angriff trudelte der Ball an ihm vorbei ins Tor. Sippel reichte auch danach nicht an die Klasse von Stammkeeper Yann Sommer heran, der sich beim 1:2 am Dienstag in Darmstadt einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hatte.

Für Sippel war es das erste Bundesligaspiel seit dem 1:1 am 33. Spieltag der vergangenen Saison. Damals ging es in Frankfurt ebenfalls gegen die Eintracht.

Entscheidung nach dem Seitenwechsel

Noch vor der Pause erhöhten die Hessen nach einer Ecke durch Ebimbes Kopfball und einen erneut von Lindström abgeschlossenen Konter zur Vorentscheidung. Ebimbes 2:0 war dabei schon Frankfurts neuntes Saisontor nach einer Standardsituation.

Auch nach dem Wechsel taten sich die Gladbacher gegen die cleveren Gäste offensiv schwer. Zudem liefen sie immer wieder in gefährliche Konter, die Frankfurt aber nicht mehr konsequent ausspielte. Zu spät nutzte Thuram eine der durchaus vorhandenen Frankfurter Ungenauigkeiten in der Abwehr zum Anschluss.

Anschließend war das Spiel einige Minuten aus kuriosem Grund unterbrochen. Ein Kamerakabel war auf den Rasen gefallen. Dies sorgte für eine lange Nachspielzeit von über neun Minuten.

Bildquelle:

  • Borussia Mönchengladbach – Eintracht Frankfurt: dpa

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