Ein hartes Stück Arbeit: Bayern bremsen Freiburg im Spitzenspiel aus

Leon Goretzka (l) brachte die Bayern gegen Freiburg in Führung. Foto: Sven Hoppe/dpa

von KLAUS BERGMANN & DANIEL JOSLING

MÜNCHEN – Mit harter Arbeit statt lockerer Fußball-Kunst hat der FC Bayern im Spitzenspiel gegen einen furchtlosen SC Freiburg seine Vormachtstellung in der Bundesliga behauptet.

Der deutsche Serienmeister musste am Samstag beim 2:1 (1:0) viel investieren, um dem Tabellendritten aus dem Breisgau die erste Saisonniederlage zuzufügen. «Deutscher Fußball-Meister», riefen die Bayern-Fans.

Nationalspieler Leon Goretzka (30. Minute) und Torjäger Robert Lewandowski (75.) mit seinem 13. Saisontor trafen in der erstmals seit anderthalb Jahren wieder mit 75.000 Zuschauern voll besetzten Allianz Arena gegen die beste Abwehr der Liga. Der eingewechselte Janik Haberer verkürzte in der Nachspielzeit für die Gäste.

Als Liga-Primus in die Pause

Die Bayern gehen damit als Liga-Primus in die Länderspielpause. Die Freiburger blieben zwar auch beim 22. Versuch in München erfolglos (19 Niederlagen, drei Remis). Trotzdem zeigten die gut organisierten und als stabiles Kollektiv funktionierenden Südbadener, warum sie nach elf Spieltagen auf einem Champions-League-Platz stehen.

Ein großes Abtasten gab es im Topspiel Erster gegen Dritter nicht. Die Bayern hatten in den ersten fünf Minuten gleich zwei Abschlüsse durch Niklas Süle und Alphonso Davies, die SC-Torwart Mark Flekken jeweils parierte. Danach aber boten die Münchner den im kompakten 3-4-3-System furchtlos pressenden Gästen erstaunlich viel an.

Joshua Kimmich köpfte den Ball unkonzentriert in den Lauf von Freiburgs Mittelstürmer Lucas Höler, der das Tor aber verfehlte (12.). Christian Streich (56) dirigierte seine Elf in seinem 300. Bundesligaspiel permanent am Spielfeldrand, tobte aber auch mehrmals nach verschlampten Abschlüssen und letzten Pässen seiner Spieler.

Viele ungenaue Bayern-Pässe

Streichs junger Bayern-Kontrahent Julian Nagelsmann (34) tigerte lange sichtlich unzufrieden durch seine Coaching-Zone. Viele Pässe im Münchner Aufbauspiel kamen ungenau, die gut abgestimmten Freiburger nervten mit ihrer aggressiven Gegenwehr die Münchner. Aber es kam dann doch wie schon oft erlebt: Der Bayern-Motor stotterte – und schaltete dann hoch in einen Turbo-Angriff mit Ein-Kontakt-Fußball. Dayot Upamecano spielte auf Goretzka, der nach einem glücklichen Doppelpass mit Thomas Müller den Angriff abgeklärt abschloss.

Die beste Defensive der Liga (Freiburg) machte der torreichsten Offensive (Bayern) auch nach der Pause das Herausspielen von Chancen schwer. Es gab sie aber: Sané prüfte Flekken (54.). Dann passte Müller auf Goretzka, der den Ball an den Pfosten schoss (56.). Ein prächtiger Volleyschuss des Mittelfeldspielers aus rund 17 Metern strich später knapp über die Latte des Freiburger Tores (68.).

Die Frage war: Wann machen die Bayern das entscheidende 2:0? Es dauerte bis zur Schlussviertelstunde. Dann ging es mal wieder zu schnell und zu direkt im Freiburger Strafraum zu. Davies passte auf Sané, der verlängerte auf Lewandowski, der den Ball über die Linie drückte. Die Freiburger hatten sich gewehrt, aber richtig zwingend waren sie kaum noch. Höler prüfte noch einmal Nationalkeeper Manuel Neuer (88.). Haberer traf, aber für mehr reichte es nicht mehr.

Bildquelle:

  • Bayern München – SC Freiburg: dpa

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