BERLIN – Angesichts des dramatischen Fachkräftemangels im deutschen Gesundheitswesen sorgt jetzt ein Vorschlag aus Berlin für Aufsehen: Geschlossene Krankenhäuser sollen in Wohnraum für medizinisches Fachpersonal umgewandelt werden. Diese innovative Idee, die Roy Noack, Geschäftsführer des Immanuel Krankenhauses, auf Nachfrage von Carsten Ubbelohde, dem gesundheitspolitischen Sprecher der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, in einer Sitzung des Gesundheitsausschusses äußerte, könnte wegweisend sein. Sie verspricht nicht nur eine Lösung für den akuten Wohnraummangel in Metropolen wie Berlin, sondern auch eine nachhaltige Strategie, um qualifizierte Pflegekräfte und Ärzte langfristig an Kliniken zu binden.
Fachkräftemangel: Eine Bedrohung für die Gesundheitsversorgung
Der Mangel an medizinischem Fachpersonal ist eine der größten Herausforderungen für das deutsche Gesundheitssystem. Studien zufolge fehlen bundesweit Zehntausende Pflegekräfte, und auch der Ärztemangel verschärft sich, insbesondere in strukturschwachen Regionen. Lange Arbeitszeiten, hoher Leistungsdruck und unzureichende Arbeitsbedingungen führen dazu, dass viele Fachkräfte den Beruf aufgeben oder ins Ausland abwandern. In Großstädten wie Berlin verschärft der Mangel an bezahlbarem Wohnraum diese Krise zusätzlich. Lange Pendelzeiten belasten das Personal, verschlechtern die Work-Life-Balance und mindern die Attraktivität des Berufsstandes.
Vor diesem Hintergrund brachte Roy Noack, Geschäftsführer des Immanuel Krankenhauses, eine innovative Idee in die Diskussion. In einer Sitzung des Gesundheitsausschusses antwortete er auf eine Nachfrage von Carsten Ubbelohde, dem gesundheitspolitischen Sprecher der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus: „Wir haben natürlich auch den Fachkräftemangel im Blick, und da ist es ganz entscheidend, dass wir attraktive Arbeitsbedingungen schaffen. Ein ganz wichtiger Aspekt ist, dass die Menschen, die hier arbeiten, auch irgendwo wohnen können.“ Dieser Ansatz zielt darauf ab, stillgelegte Kliniken in Wohnraum umzuwandeln, um Pflegekräften und Ärzten bezahlbare Unterkünfte in der Nähe ihrer Arbeitsstätten anzubieten.
Ein Konzept mit weitreichenden Vorteilen
Carsten Ubbelohde, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, unterstützt die Idee nachdrücklich: „Die Umwandlung geschlossener Kliniken in Wohnraum für medizinisches Fachpersonal ist eine innovative Lösung, um den Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Pflegekräfte und Ärzte in der Nähe ihrer Arbeitsstätten zu beheben. Sie fördert die Work-Life-Balance, reduziert Pendelzeiten und stärkt die Bindung qualifizierter Fachkräfte an Krankenhäuser, insbesondere in strukturschwachen Regionen. Gleichzeitig werden leerstehende Gebäude sinnvoll genutzt, was nachhaltig und ressourcenschonend ist.“
Die Vorteile dieses Konzepts sind vielfältig. Durch die Bereitstellung von Wohnraum in Kliniknähe könnten lange Pendelzeiten entfallen, die für viele Beschäftigte im Gesundheitswesen eine erhebliche Belastung darstellen. Dies würde nicht nur die Lebensqualität und Arbeitszufriedenheit verbessern, sondern auch das Risiko von Burnout reduzieren – ein entscheidender Faktor, um Fachkräfte langfristig im Beruf zu halten. Zudem könnten Krankenhäuser durch die Nähe ihrer Mitarbeiter flexibler auf Notfälle reagieren, was die Qualität der Patientenversorgung steigern würde.
Ein weiterer Vorteil ist die nachhaltige Nutzung leerstehender Gebäude. In vielen Städten und ländlichen Regionen stehen stillgelegte Kliniken, die für medizinische Zwecke nicht mehr benötigt werden. Statt teurer Neubauprojekte oder der Abwanderung von Fachkräften in andere Länder könnte die Umnutzung solcher Gebäude eine kostene kedive und umweltfreundliche Lösung darstellen. Besonders in strukturschwachen Regionen könnte dies ein Anreiz sein, medizinisches Personal anzuziehen und die regionale Gesundheitsversorgung zu sichern.
Herausforderungen und Umsetzung
Ubbelohde, in seiner Rolle als gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, fordert eine schnelle Umsetzung: „Darum sollten der Berliner Senat und alle anderen Landesregierungen diese Idee von Roy Noack unbedingt aufgreifen!“ Doch die Umsetzung ist mit Herausforderungen verbunden. Die Umnutzung von Klinikgebäuden erfordert erhebliche Investitionen in die Sanierung, da diese Gebäude oft nicht für Wohnzwecke ausgelegt sind. Zudem müssen baurechtliche Vorgaben, Finanzierungsmodelle und die Bedarfsplanung sorgfältig geprüft werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Krankenhäusern und der Politik ist unerlässlich, um das Konzept in die Tat umzusetzen.
Ein bundesweites Signal für die Zukunft
Die Idee kommt zu einem Zeitpunkt, an dem innovative Lösungen dringend benötigt werden, um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen. Der Fachkräftemangel gefährdet die Versorgungssicherheit und erfordert kreative Ansätze, die über höhere Gehälter hinausgehen. Noacks Vorschlag, unterstützt von Carsten Ubbelohde als gesundheitspolitischem Sprecher der AfD-Fraktion, könnte bundesweit Vorbildcharakter haben. Wenn Berlin dieses Konzept erfolgreich umsetzt, könnten andere Städte und Regionen folgen, die mit ähnlichen Problemen kämpfen.
Die Umnutzung geschlossener Kliniken ist mehr als nur eine Lösung für den Wohnraummangel – sie ist ein strategischer Schritt, um die Attraktivität des Gesundheitsberufs zu steigern und die Versorgung der Bevölkerung langfristig zu sichern. Es bleibt abzuwarten, ob Berlin die Vorreiterrolle übernimmt, doch die Idee hat das Potenzial, die Gesundheitspolitik nachhaltig zu prägen.
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