Guten Morgen, Deutschland!

von KLAUS KELLE

Der Mann, der am Montagabend mit einem Lastwagen durch den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz raste und dabei zwölf Menschen tötete und dutzende teilweise schwer verletzte, wird inzwischen europaweit gesucht. Offene Grenzen und so, gar nicht so leicht, heutzutage einen Terroristen zu fangen, wenn an den Grenzen nicht mehr kontrolliert wird. Der Name des vermeintlichen Tunesiers namens Anis Ben Othman Amri ist den deutschen Sicherheitsbehörden schon seit einiger Zeit bekannt. Ein sogenannter „Gefährder“, von denen unsere Sicherheitsbehörden offen sagen, das man nicht die Kapazitäten habe, um alle diese Leute rund um die Uhr zu überwachen. Wie auch, wenn man solcche Menschen massenhaft in dieses Land einreisen lässt, ohne dass wenigstens die Identität geprüft und festgestellt wird. Nach dem sogenannten Arabischen Frühling zog Amri 2011 wie viele seiner Landsleute gen Europa, reise über Lampedusa nach Italien ein und wurde dort 2011 verhaftet. Wegen Körperverletzung, Brandstiftung und Diebstahl verurteilte ihn ein Gericht zu vier Jahren Haft. Seine Mithäftlinge beschrieben ihn Presseberichten zufolge als „gewalttätig“

2015 kam Amri nach Deutschland, stellte einen Asylantrag, der abgelehnt wurde. Doch wie hunderttausende Nordafrikaner in Deutschland, duldet man ihn hierzulande auf Kosten der Allgemeinheit. Man schiebt ihn nicht ab, weil er keine Personalpapiere hat, aus denen seine Identität zweifelsfrei festgestellt werden kann. Tunesien ist übrigens ein beliebtes Urlaubsziel deutscher Touristen, niemand muss da um Leib und Leben fürchten. Man sitzt dort am Strand im Sonnenstuhl. Warum ist dieser Mann in Deutschland, in Europa? Warum werden Leute, die aus sicheren Staaten Nordafrikas kommen, nicht an der Grenze abgewiesen? Warum werden sie nicht konsequent abgeschoben? Wie viele Amris leben unerkannt noch unter uns? An diesem Fall kann jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, erkennen, was hierzulande erschreckend falsch läuft.

 

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.