von KLAUS KELLE
Sigmar Gabriel soll es also machen. Kanzlerkandidat der großen stolzen Partei Kurt Schumachers, Willy Brandts und Helmut Schmidts – das war früher eine Ehre, für einen Platz in dieser Reihe auch nur gedacht zu werden. In modernen Zeiten, bei Umfragewerten um 20 Prozent ist das anders. Hinter den Kulissen geht es eher um Fragen wie, wer es nicht kann, wer es nicht will, wer sowieso keine Chance hat, wer bei Verzicht auf eine Kandidatur auch den Parteivorsitz abgeben müsste und dann ins politische Nirwana abgleitet.
Eigentlich traurig, diese Entwicklung, denn Deutschland braucht politische Alternativen, neue Ideen, neue Themen und neue Köpfe. Sigmar Gabriel macht einen soliden Job an der Spitze der SPD. Und erstaunlicherweise wird er gerade deshalb von vielen seiner Genossen nicht gemocht. Er hält den Laden zusammen, er kann mitreißend reden, er ist schlagfertig und traut sich mal was. Als es um Tengelmann und Edeka ging, bewies er seinen Dickschädel und seine Hartnäckigkeit – letztlich zum Wohle der Unternehmen und ihrer Angestellten. Ja, der Siggi könnte es. Zweifellos!
Und Martin Schulz? Über den schreibe ich demnächst mal etwas. Vielleicht…