„Herausragende wissenschaftliche Vorbilder“: Axel Springer ehrt die beiden „Helden der Pandemie“:

BERLIN – „Manche sagen, Sie retten die Menschheit“ – mit diesen Worten wurden am Abend zwei Wissenschaftler vorgestellt, die in Berlin mit dem Axel Springer Award ausgezeichnet wurden: Das Mediziner-Ehepaar Uğur Şahin und Özlem Türeci. Sie entwickelten mit ihrer Firma Biontech den ersten Impfstoff gegen das Coronavirus weltweit.

CEO Matthias Döpfner sagte in seiner kurzen Eröffnungsrede: „Wir verleihen diesen Preis alljährlich, weil wir Unternehmertum und Kreativität würdigen wollen und Initiativen, die unsere Gesellschaft verbessern.“

Und um zu gratulieren gaben sich EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen („übermittle die Glückwünsche Europas“), Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet („Uğur Şahin kam als Gastarbeiter aus der Türkei nach Köln“) und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Ehre. Netanjahu appellierte an das Forscher-Ehepaar, „Ihre Talente, Ihre Gaben und Ihre Menschlichkeit“ auch in Zukunft für die Welt einzusetzen.

Der Schweizer Immunologe Prof. Hans Hengartner von der Universität Zürich, der „das Glück hatte,  Özlem Türeci und Uğur Şahin ab dem Jahr 2000 begleiten zu dürfen“, schilderte die Entwicklung der Unternehmen des Paares und die Forschungsarbeit an Krebszellen und Viren. Hengartner: „Wir sind zuversichtlich, dass dieser Impfstoff auch auf neue Coronaviren angewendet werden kann.“

Im Frühjahr vergangenen Jahres habe das Ehepaar beim Frühstück beschloissen, einen Impfstoff gegen das neue Virus entwickeln zu wollen. 40.000 Teilnehmern wurden dazu in Studienreihen getestet.  Hengartner an Özlem Türeci und Uğur Şahin sehr persönlich: „Ich möchte ihnen für all die inspirienden Gespräche und Diskussionen danken. Hingabe und Neugier in Verbindung mit höchsten ethischen Standards machen sie zu den herausragende wissenschaftlichen Vorbildern, die sie sind.“

Die beiden Forscher schilderten dann selbst, wie und wann sie entdeckten, dass es sich bei diesem Virus um etwas ganz anderes handele, als bisher bekannt war. Mediziner auf der ganzen Welt seien zu Beginn davon ausgegangen, dass es sich bei Covid-19 um einen „lokal begrenzten Ausbruch!“ handele. Dann habe es „einen Einzelfall“ gegeben, einen Patienten, der infiziert war aber keine Symptome zeigte. Şahin : Da war uns klar, dass es bei der allgemeinen hohen Reiseaktivität auf der Welt ganz gefährlich werden würde.

Als Laudator erinnerte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz an den Beginn der Covid-19-Pandemie Anfang vergangenen Jahres, die ein „weltveränderndes tragische Ereignis“ für Millionen Menschen auf der ganze Welt geworden sei. Aber Corona habe uns auch „die Macht des Fortschritts“ wieder in Erinnerung gerufen. Kurz: „Wir können Ihnen Beiden gar nicht genug danken!“

Bildquelle:

  • Springer_Avard_Biontech: bild.de

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren