Irgendwo, irgendwie, irgendwann…wie Putin den amerikanischen Präsidenten vor aller Welt lächerlich macht

Russlands Präsident Wladimir Putin in der Limousine des US-präsidnten,

von KLAUS KELLE

BERLIN/WASHINGTON – Man fragt sich wirklich, was mit diesem Herrn Trump im Weißen Haus los ist. O.k., die ganze Welt weiß, dass er so gerne den Friedensnobelpreis haben möchte. Und schon jetzt hätte er den nach seinen Gaza-Diplomatie mehr verdient als sein Amtsvorvorgänger Barack Obama, der den Preis einst nur deshlab verliehen bekam, weil er…ja, weil er eben Barack Obama ist.

Aber auch Donald Trump müsst langsam auffallen, dass er von seinem russischen Gegenspieler regelrecht…ja, entschuldigen Sie bitte!… verarscht wird. Und das nach Strich und Faden.

Erst schmiert er Putin Honig um das wachsbleiche Gesicht, dann putzt er Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj im Oval Offive vor den TV-Kameras und vor der ganzen Welt runter wie einen Schuljungen.

Dann trifft er Selenskyj im Vatikan, spontan, so heißt es, sagt ihm Unterstützung zu und verkündet, die Ukraine könne den Krieg gegen Russland militärisch gewinnen.

Dann telefoniert Trump mit Putin und alles ist wieder anders.

Die Ukraine habe keine Chance und solle sich damit abfinden, dass die jetzige Frontlinie eingefroren werde, damit er den Friedensnobelpr…äh, damit Frieden ist.

Selenskyj fühlt sich zurecht düpiert und die hilfreichen Tomahawk-Marschflugkörper bekommt er auch nicht vom Großen Bruder jenseits des Atlantiks.

Trump und Putin würden sich jetzt zeitnah – in etwa zwei Wochen – in Budapest treffen und persönlich einen Deal zum Frieden oder zumindest Waffenstillstand in der Ukraine schließen.

Und heute verkündet das Weiße Haus, mit dem Gipfeltreffen von Trump und Putin würde es erstmal nichts. Und die Verhandlungskommissionen hätten noch nicht einmal ihre Arbeit aufgenommen.

Und was macht Putin derweil?

Der lässt ungerührt weiter bombardieren und morden und vergewaltigen, was das Zeug hält in der Ukraine. Ohne Pause, jede Nacht.

Ich glaube, wenn Putin, Medwedew und Lawrow sich abends eine neue Flasche Wodka von Kreml-Sprecher Peskow aus dm Kühlschrank holen lassen, dann wird viel gelacht und laut „Kalinka“ gesungen. Putin zieht den amerikanischen Präsidenten am Nasenring durch die Manege. Der Kriegsverbrecher im Kreml hat bisher nicht einmal den Anschein zu erwecken versucht, er werde auch nur einen Quadratmeter von seiner Ausgangsforderung abrücken.

US-Außenminister Rubio und Lawrow aus Moskau könnten diese Woche aber mal wieder telefonieren, heißt es jetzt aus dem Weißen Haus. Das sei ein „zentraler Schritt“ hin zum Fri…, nein halt, zur Vorbereitung eines Treffens der Chefs – irgendwann, irgendwie, irgendwoooo…

Wann begreifen die Amis endlich, dass Putin nicht das geringste Interesse an Frieden in der Ukraine hat? Seine Claqueure von der Kremlstricher-Brigade begreifen es nicht, weil sie zu dumm sind. Aber man sollte meinen, dass wenigstens im Weißen Haus jemand merkt, dass sie sich inzwischen lächerlich machen.

Bildquelle:

  • Putin_Alaska: depositphotos

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.