Israel gibt Biontech-Vakzin für Kinder ab fünf Jahren frei

dpatopbilder - Ein Mitarbeiter der Corona-Impfaktion bereitet Biontech Dosen vor. (Archivbild) Foto: Lino Mirgeler/dpa

TEL AVIV – Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer darf in Israel nun auch Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren verabreicht werden.

Das entschied das Gesundheitsministerium am Sonntag, nachdem sich zuvor bereits ein Beratergremium dafür ausgesprochen hatte. Bislang galt die Impfzulassung nur für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene.

Miri Misrachi, führende Vertreterin der Krankenkasse Maccabi, sagte dem Armeeradio, ihres Wissens nach sollten die notwendigen Impfdosen am Mittwoch oder Donnerstag in Israel ankommen. «Wir hoffen, dass wir die Kampagne schon am Sonntag beginnen können.»

Die vom Gesundheitsministerium konsultierten Berater seien mehrheitlich zu dem Schluss gekommen, dass «die Vorteile des Impfstoffs dessen Risiken bei weitem überwiegen», berichtete die Zeitung «Haaretz» unter Berufung auf den Generaldirektor des Ministeriums, Nachman Asch. Nur 2 der 75 Fachleute stimmten demnach gegen eine Freigabe des Präparats für Kinder ab fünf Jahren.

In Europa und damit auch in Deutschland ist bisher noch kein Corona-Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen. Biontech und Pfizer haben aber bereits eine Zulassung ihres Präparats für fünf- bis elfjährige Kinder beantragt, wie sie Mitte Oktober mitteilten. Eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA ist vor Weihnachten anvisiert.

Vergangene Woche hatte auch der Hersteller Moderna einen Antrag auf Zulassungserweiterung für Kinder von sechs bis elf Jahren in der EU gestellt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt das Moderna-Präparat Spikevax, das bislang in der EU für Menschen ab zwölf zugelassen ist, aufgrund eines erhöhten Risikos für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen allerdings nicht mehr für Menschen unter 30 Jahren.

Das Gremium in Israel empfahl zudem mit großer Mehrheit, auch Kinder zu impfen, die bereits eine Corona-Infektion ausgestanden haben. Gespaltener fiel das Meinungsbild zur Frage aus, ob die Spritze direkt nach der Genesung oder erst nach einer gewissen Übergangszeit gesetzt werden sollte. Knapp ein Drittel der Experten plädierte für sofortiges Impfen, fast die Hälfte riet zum Abwarten.

Bildquelle:

  • Coronavirus -Impfaktion: dpa

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren