BERLIN – Der neue Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat erneut die Unpünktlichkeit vieler Züge der Deutschen Bahn kritisiert. Bereits seit einiger Zeit wird im politischen Berlin offen über eine mögliche Ablösung von Bahn-Chef Richard Lutz diskutiert. Darüber werde bis Ende August entschieden, heißt es.

Ein Drittel aller Fernzüge zwischen Januar und Juni seien verspätet unterwegs gewesen. »Das Halbjahr werden wir voraussichtlich bei knapp 64 Prozent abschließen«, bezifferte Bahnchef Lutz im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa den Anteil der pünktlichen ICE-, Intercity- und Eurocity-Züge. Der Konzern im Staatsbesitz hatte sich für dieses Jahr einen Zielkorridor von 65 bis 70 Prozent für die Pünktlichkeit im Fernverkehr vorgenommen. Als pünktlich gelten Züge, die mit einer maximalen Verzögerung von fünf Minuten und 59 Sekunden am Ziel ankommen. Erst ab einer Verspätung von sechs Minuten geht ein Zug auch als verspätet in die Statistik ein.