MOSKAU/DÜSSELDORF – Am 24. Dezember beginnt morgens um 10 Uhr in Moskau ein Strafprozess gegen den Düsseldorfer Bildhauer Jacques Tilly. Der ist bei spaßbefreiten Nicht-Karnevalisten ohnehin auch im Inland seit vielen Jahren berüchtigt für seine „Mottowagen“, in denen er Obrigkeit und Kirche, aber auch politisch Anführer aus der ganzen Welt aufs Korn nimmt.
In Putins Russland – wenig verwunderlich – haben Putins Justiz-Angestellte wenig Sinn für Humor.
In einem Mottowagen aus Februar 2023 wurde der russische Präsident Wladimir Putin satirisch hochgenommen. Da sitzt ein gut erkennbarer Putin in einer Badewanne voller Blut, die gelb-blau angestrichen ist: eine Anspielung auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die üble Rolle, die Putin dabei spielt.
Und jetzt die Retourkutsche vom Kreml: Tilly müsse sich wegen „Verunglimpfung der russischen Armee“ vor einem Gericht verantworten, so heißt es auf der Webseite des Moskauer Gerichts. Und das Portal „Ostoroschno Nowsti“ schreibt: Tilly habe „aus eigennützigen Motiven und aus politischem Hass Falschdarstellungen über die Armee verbreitet“.
Unsere Empfehlung an Herrn Tilly: Nicht nach Russland reisen, Balkon und russischen Schwarztee unbedingt meiden!
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