CALW – Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr ist nach den Worten ihres Befehlshabers Brigadegeneral Ansgar Meyer bereit für Aufträge zur Verteidigung der Partner im transatlantischen Bündnis. Die Planungen dafür würden in der Nato gerade neu behandelt, sagte Meyer in Calw (Baden-Württemberg), dem Standort der Eliteeinheit. Mit Litauen gebe es bereits ein Partnerprogramm und eine verstärkte Zusammenarbeit, die später auf die anderen baltischen Staaten und auf Polen ausgeweitet werden solle.
Zum Aufgabengebiet von Spezialkräften gehören Geiselbefreiung und Evakuierungseinsätze, aber auch die Aufklärung hinter gegnerischen Linien und die Bekämpfung sogenannter Hochwertziele. «Wir haben viele Fähigkeiten. Passen diese Fähigkeiten noch zu einem erweiterten Aufgabenspektrum? Das muss jetzt kritisch überprüft werden. Das muss natürlich auch politisch getragen werden», sagte Meyer. Und: «Es gibt Spezialkräfte auf der Welt, die auch offiziell im Portfolio haben, Staaten zu destabilisieren. Das wäre für mich schwer vorstellbar aus deutscher Sicht.»
So wie das KSK ausgebildet sei, könne das Kommando durchaus auch Aufträge im Rahmen der Bündnisverteidigung durchführen, «die mit einem geringen Kräfteansatz einen relativ hohen Effekt erzielen können», sagte Meyer. Über die Möglichkeiten und Grenzen müsse es eine Diskussion geben. Meyer: «Ich würde im Augenblick den Auftrag von Spezialkräften in einem solchen Fall eher darin sehen, Spezialkräfte zu bekämpfen, die versuchen uns anzugreifen. Also aufklären, bekämpfen, verhindern, dass das überhaupt passieren kann.»
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