von KLAUS KELLE
Übrigens heute ist Vatertag! Allein dieser Satz wird mir am Donnerstag 50 bis 60 Zuschriften mit dem schnoddrigen Hinweis einbringen, das Christi Himmelfahrt ist. Liebe Freunde, das weiß ich.
Dennoch finde ich es absolut geboten, wenigstens einmal im Jahr auch die Väter zu würdigen, die im Haushalt keineswegs nur für Fußball, Pommes und Fersehen zuständig sind, wie Spötter(Innen) meinen. Im Zeitalter von Muttertag, Girl’s Day, Frauenförderung und GenderGaga ist in unserem Land die Leistung von Männern, die sich liebevoll um ihre eigenen Kinder und Enkel kümmern und damit auch ihren beruflich engagierten Frauen den Rücken freihalten, viel zu sehr in den Hintergrund gerückt. In Werbespots im Fernsehen werden Väter in der Regel als liebenswerte Trottel dargestellt. Liebenswert…aber Trottel. Und im Übrigen zu doof, ein Konto ohne Hilfe der Gattin zu eröffnen. Bemüht aber untalentiert. Männer eben…
Die Lebenswirklichkeit in vielen deutschen Haushalten – sicher nicht allen – sieht heutzutage anders aus. Ich bügle seit 25 Jahren meine Hemden selbst, schmiere unseren Jüngsten morgens Schulbrote, bevor ich sie zu Schule fahre. Dafür erwarte ich keinen besonderen Dank, es ist in vielen Familien eine Selbstverständlichkeit. Weil sich auch die Familien entwickelt haben und weil es kein Ding ist, dass Mama die Glühbirne austauscht und Papa die Wäsche aufhängt. Das ist eine ganz andere Art von Vielfalt, als sich die politischen Schreihälse unserer Zeit das vorstellen.
Ich finde Ehefrauen und Mütter großartig. Aber ich erlaube mir, leise anzumerken, dass wir auch nicht schlecht sind.