«Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten»
Zu der Protestaktion aufgerufen hatte das Bündnis «Wer hat, der gibt», um Forderungen nach einer Umverteilung von Reichtum zu bekräftigen. «Auf Sylt bejubeln sich Reiche für Leistungen, die sie nicht erbracht haben, und vererben Geld, das sie nicht verdient haben», heißt es in dem im Internet veröffentlichten Aufruf. Andernorts sei das Armutsniveau derweil auf einem Rekordhoch, die rapide steigenden Preise trieben immer mehr Menschen in die Existenzangst.
«Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten», stand auf einem Banner, das an einem Kleintransporter an der Spitze des Demonstrationszuges befestigt war. Die hohen Kostensteigerungen bei Energie, Kraftstoffen und Lebensmitteln hatten zuletzt die politische Debatte um wachsende Armut und soziale Verantwortung neu belebt.
Das Aktionsbündnis fordert eine einmalige Vermögensabgabe zur Deckung der Kosten der Corona-Krise, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und die Erhöhung des Spitzensteuersatzes für besonders hohe Einkommen. Internationale Steueroasen sollen abgeschafft, große Erbschaften und Schenkungen höher besteuert werden.
Sylt gilt für viele als Synonym für Reichtum
Sylt mit seinen teilweise exklusiven Feriendomizilen gilt für viele als Synonym für Abgehobenheit und Reichtum. Erst Anfang Juli war mit der Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) die Insel wieder ins Rampenlicht geraten. Damals war eine Gruppe von Punks mit dem Ziel angereist, die Feier zu stören. Doch hatten sie sich für ihren lautstarken Protest laut Polizei das falsche Hotel ausgesucht.
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- Demonstrationen auf Sylt für Umverteilung von Reichtum: dpa