Mindestens 38 Tote bei Bombenanschlag in Istanbul

Alarmstimmung nach dem Anschlag in dem beliebten Istanbuler Viertel Besiktas. Foto: Sedat Suna
Istanbul – Ein Anschlag in Istanbul hat in der Nacht mindestens 29 Todesopfer gekostet. Bilder vom Tatort zeigen leblose und verstümmelte Körper. Auch Leichensäcke sind zu sehen. Er gehe von einer Autobombenanschlag auf die Sondereinsatzpolizei aus, sagte der türkische Innenminister Süleyman Soylu nach Angaben des Senders CNN Türk.Etwa anderthalb Stunden vor der Explosion endete das Spiel zwischen den Erstligisten Besiktas und Bursaspor. Soylu sagte weiter, die Bombe sei explodiert nachdem sich die Zuschauer zerstreut hatten.

Der Sender CNN Türk sowie Augenzeugen berichteten, es habe sich um zwei Explosionen gehandelt. Woher die zweite Detonation kam, blieb zunächst unklar. Eine Nachrichtensperre wurde verhangen, die sich nicht auf öffentliche Verlautbarungen bezieht. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK oder deren Splittergruppe TAK verüben immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte. Die türkische Regierung macht aber auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für zahlreiche Attentate im Land verantwortlich.

Auf Fernsehbildern waren Rettungswagen zu sehen, die zur Unfallstelle rasten. Mehrere zerstörte Autos wurden gezeigt, darunter ein Minibus. Die Explosionen waren mehrere Kilometer weit zu hören. Besiktas ist ein beliebtes Ausgehviertel und am Wochenende sehr belebt.

Ein Reporter sagte dem Sender CNN Türk, an diesem Samstagabend seien besonders viele Polizisten zur Absicherung des Spiels im Einsatz gewesen, weil es in der Vergangenheit Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fangruppen gegeben hatte. Die Fans von Bursaspor seien wegen einer Strafe überhaupt das erste Mal seit Jahren wieder zu einem Besiktas-Spiel zugelassen worden.

Bildquelle:

  • Explosion in Istanbul: dpa

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.