Nordkorea testet trotz Verboten erneut ballistische Rakete

Pjöngjang treibt sein Raketenprogramm unbeirrt voran. Foto: Franck Robichon/Archiv

Seoul – Kurz vor Gesprächen der USA und Chinas über Nordkorea hat Pjöngjang trotz Verboten erneut eine ballistische Rakete getestet. Sie sei am Mittwoch nahe Sinpo an der Ostküste abgefeuert worden und etwa 60 Kilometer in Richtung offenes Meer geflogen, teilte der Generalstab des südkoreanischen Militärs mit.

Auch das US-Militär bestätigte den Start. Nach Angaben des US-Pazifikkommandos handelte es sich vermutlich um eine Mittelstreckenrakete des Typs KN-15.

Japan protestierte gegen den erneuten Raketentest des Nachbarlandes. In Südkorea kam wegen des Tests der Nationale Sicherheitsrat zusammen. Das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas werden in der Region als große Bedrohung gesehen

Der Konflikt mit Nordkorea wird nach Angaben des Weißen Hauses auch ein Schwerpunkt des ersten Treffens von Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping am Donnerstag und Freitag in den USA sein. Das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas sei für Trump und die US-Regierung eine Angelegenheit von hoher Dringlichkeit, man wolle gerne gemeinsam mit China daran arbeiten, hieß es. Trump hatte kürzlich in einem Interview gesagt, notfalls würden die USA das Problem Nordkorea alleine und ohne China lösen.

Entgegen mehrerer UN-Resolutionen treibt die kommunistische Führung in Pjöngjang das Atomprogramm des Landes voran und entwickelt Raketen, die nicht nur Südkorea und Japan, sondern auch die US-Küste erreichen sollen. Nach Einschätzung von Experten bereitet das Land derzeit einen weiteren Atomtest vor, bisher hatte es fünf solcher Tests unternommen.

Nordkorea hatte Anfang März mehrere Testraketen bis in die Nähe der japanischen Küste geschossen. Ein weiterer Raketentest des Landes am 22. März war nach südkoreanischen Angaben fehlgeschlagen. Ballistische Raketen sind in der Regel Boden-Boden-Raketen, sie können aber auch von U-Booten abgefeuert werden. Sie befördern je nach Bauart konventionelle, biologische, chemische oder sogar atomare Sprengköpfe ins Ziel.

Bildquelle:

  • Propagandaplakate: dpa

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