Liebe Leserinnen und Leser,
die Konservativen und Rechten haben bei den Kommunalwahlen in Spanien einen großen Erfolg errungen. So groß, dass der sozialistische Regierungschef Pedro Sánchez heute angekündigt hat, er werde die eigentlich für Jahresende geplante Parlamentswahl auf den 23. Juli vorziehen.
Neuer Star am spanischen Parteienhimmel ist die Konservative Volkspartei (PP) unter Führung einer Frau: Cuca Gamarra. Finde ich interessant, dass es international inzwischen viele Frauen an der Spitze konservatover Bewegungen und Parteien gibt.
Um politische Macht ausüben zu können, braucht die PP aber einen Partner, und das ist in Spanien ganz einfach. Denn auch die rechte Vox hat hat dort bei den Wahlen gerade zugelegt. Die Vox ist nationalkonservativ und EU-kritisch – passt.
Auch Spanien hat starke EU-kritische Strömungen, das Land ist aber in hohem Maße von Geldzuweisungen aus Brüssel abhängig. Kaum vorstellbar, dass man da die Gemeinschaft verlassen wollte. Und ob führende Vertreter von PP und Vox mit Krawatten in den Farben der russischen Föderation zum Häppchenessen in Putins Botschaft aufmarschieren würden, halte ich für ausgeschlossen. Da sind deutsche Rechte schmerzfrei.
Europa, die Staatengemeinschaft EU als ein starkes Bündnis souveräner Nationen – das ist meine Vorstellung vom Ganzen. Und darin eine gemeinsame starke konservative Parteienfamilie, die könnte etwas bewegen. Aber nur wenn die Herrschaften in diesen Parteien begreifen, dass ihr Land zuerst kommt und dann, dass die EU im Grunde eine gute Sache ist, die uns auf Dauer unabhängig macht und Europa eine starke Rolle in der Welt unabhängig von den beiden anderen Machtzentren (USA, China) macht.
Genießen Sie den sonnigen Pfingsttag!
Ihr Klaus Kelle