SINGAPUR – US-Verteidigungsminister Pete Hegseth gehört zu den Männern in der Trump-Administration, von denen man jederzeit Klartext erwarten darf. Und Klartext, das gab es von ihm gestern auch auf einer Sicherheitskonferenz in Singapur, wo er die imperialen Begehrlichkeiten der chinesischen Staatsführung mit deutlichen Worten kritisierte. China, so Hegseth, lasse von seinem Militär jeden Tag den Einmarsch in Taiwan üben.

Chinas Präsident Xi Jinping habe „seinem Militär befohlen hat, bis 2027 dazu in der Lage zu sein, in Taiwan einzumarschieren“, sagte der Republikaner bei der Shangri-La-Sicherheitskonferenz in Singapur. Die chinesische Armee „probt den Ernstfall“.

„Die Bedrohung durch China ist real und könnte unmittelbar bevorstehen“, so Hegseth. Die kommunistische Volksrepublik wolle Asien „dominieren und kontrollieren“.

Deshalb appellierte Hegseth an die asiatischen Verbündeten der USA, ihre Verteidigungsfähigkeit „schnell zu erhöhen“ – ähnlich massiv, wie es die Europäer derzeit tun. Der amerikanische Verteidigungsminister versicherte, dass die USA auch in Zukunft militärisch im indo-pazifischen Raum präsent sein würden. „Amerika ist stolz darauf, zurück im Indo-Pazifik zu sein – und wir werden bleiben“.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls auch mit militärischer Gewalt. Washington ist der wichtigste Verbündete Taipehs. In den vergangenen 50 Jahren verkauften die USA militärische Ausrüstung und Munition im Milliardenwert an Taiwan, darunter F-16 Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe.

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump China im Handelsstreit den Bruch von Absprachen vorgeworfen und mit einer härteren Gangart gedroht. „China hat, was einige vielleicht nicht überraschen wird, seine Vereinbarung mit den USA vollständig gebrochen. So viel dazu, Mr. NICE GUY zu sein“, schrieb Trump in einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social.