Türkische Lira stürzt nach Entlassung des Notenbankchefs ab

HANDOUT - Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei. Das Land ist aus der sogenannten Istanbul-Konvention ausgetreten, die Gewalt an Frauen verhindern und bekämpfen soll. Foto: Uncredited/Turkish Presidency/AP/dpa
Die türkische Lira ist nach der Entlassung des Notenbankchefs des Landes auf Talfahrt gegangen. Am Montagmorgen wurde ein US-Dollar für 7,78 Lira gehandelt. Damit ist der Kurs im Vergleich zum Freitag um knapp acht Prozent abgerutscht.

In der vergangenen Nacht war der Kurseinbruch zeitweise noch heftiger ausgefallen: bis auf 8,47 Lira mussten für einen Dollar gezahlt werden. Damit lag die türkische Währung nur knapp unter dem Rekordtief, das im vergangenen November bei 8,57 Lira für einen Dollar erreicht worden war.

Die Tendenz zeigte sich auch im Handel mit dem Euro. Am Morgen wurden für einen Euro 9,25 Lira gezahlt, was einem Kurseinbruch von knapp acht Prozent entsprach. Hier wurde das Rekordtief ebenfalls im vergangenen November bei 10,20 Lira für einen Euro erreicht.

Auslöser für die rasante Talfahrt ist ein Wechsel an der Spitze der türkischen Notenbank. In der Nacht zu Samstag hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Zentralbankchef Naci Agbal entlassen. Die Entscheidung erfolgte nur wenige Tage, nachdem die türkische Notenbank den Leitzins überraschend deutlich um 2,0 Prozentpunkte auf 19,0 Prozent angehoben hatte. Neuer Notenbankchef wird Sahap Kavcioglu, ehemaliger Abgeordneter von Erdogans Regierungspartei AKP.

Agbal hatte in seiner kurzen Amtszeit versucht, mit den Zinserhöhungen die drastische Inflation in der Türkei unter Kontrolle zu bekommen. Erdogan hatte sich hingegen immer wieder für niedrige Zinsen ausgesprochen. Agbal war erst Anfang November als Zentralbankchef eingesetzt worden.

Bildquelle:

  • Recep Tayyip Erdogan: dpa

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