Türkische Luftwaffe fliegt Vergeltungsangriffe: Wird die NATO jetzt in den Syrienkrieg gezogen?

ANKARA – Nach einem Bombenangriff syrischer oder russischer Luftstreitkräfte auf türkische Truppen droht der Hexenkessel Naher Osten erneut zu explodieren. Die türkische Luftwaffe (Archivbild) hat in den vergangenen Stunden Angriffe auf syrische Militäreinrichtungen geflogen.

Auf Antrag des NATO-Landes Türkei tagt zur Stunde der Nordatlantikrat, das wichtigste Entscheidungsgremium des westlichen Bündnisses. Sinn des Treffen ist zunächst, die aktuelle Lage und ggf. Maßnahmen zu diskutieren. Ankara hat – noch – nicht beantragt, den Bündnisfall auszurufen. Sollte die Atommacht Russland in die Kampfhandlungen gegen das türkische Militär verwickelt sein, entstünde eine höchst gefährliche Situation auch für die europäischen NATO-Partner der Türkei.

Kein Wunder, dass NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Telefonat mit dem türkischen Außenminister Mevlut Cavusoglu zur Besonneheit mahnte. Bei dem Angriff mit russischen Streubomben wurden mindestens 33 türkische Soldaten getötet. In Brüssel geht man davon aus, dass der Kreml vor dem Angriff zumindest informiert gewesen ist, da Russland den syrischen Luftraum kontrolliert. Nichts geschehe dort, ohne dass man in Moskau informiert sei. Droht also eine neue militärische Konfrontation zwischen Russland und der NATO?

Ömer Celik, Sprecher von Erdogans Regierungspartei AKP, sagte im türkischen Fernsehen, die NATO müsse jetzt an der Seite der Türkei stehen. Und er drohte damit, die Grenzen seines Landes für Flüchtlinge zu öffnen, die weiter nach Westeuropa ziehen wollen. Davon gibt es geschätzt 2,5 bis drei Millionen.

Celik: „Das mörderische Regime und die, die es ermutigen, werden den Preis für diese Niedertracht auf die härteste Weise bezahlen.“

Bildquelle:

  • Türkische_Luftwaffe: turkish air force

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