Unsere Soldaten hatten viel früher in Griechenland stationiert werden sollen

von KLAUS KELLE

Demokratie ist ein zähes Geschäft. Der Streit mit Ankara um das Recht für deutsche Abgeordnete, „ihre“ 260 in Incirlik stationierten Soldaten jederzeit zu besuchen, hat heute seinen Höhepunkt erreicht. Mit der Nicht-Einigung ist klar: Unsere Soldaten und Kampfflugzeuge, die einen Beitrag im Kampf der Nato gegen den IS leisten, werden abziehen und anderswo stationiert. Schon lange fragt man sich als Beobachter, weshalb die Bundeswehr mit Griechenland nicht Quartier in einem verlässlichen Partnerland der Nato bezogen hat. Ein neuer moderner Militärflughafen ist dort vorhanden, Platz für ein vergleichsweise überschaubares Kontingent unserer Streitkräfte auch. Dass die Türkei  kein verlässlicher Partner mehr ist, hätte unsere Regierung früher wissen können. Aber natürlich hat sich Deutschland in der Flüchtlingsfrage in Abhängigkeit zur Türkei begeben. Ausgerechnet zu Herrn Erdogan.

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.