USA und Türkei frieren gegenseitige Visavergabe ein

Derzeit im Clinch mit den USA: der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Foto: Ebrahim Noroozi

Zur Begründung hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung, man überprüfe, inwieweit die Regierung in Ankara sich der Sicherheit der US-Botschaft und ihres Personals verpflichtet fühle.

Zuvor hatten die USA sich «tief besorgt» über die Festnahme eines ihrer Botschaftsangestellten geäußert. Der türkische Staatsbürger wird der Spionage verdächtigt und soll der Bewegung des in den USA lebenden Islam-Predigers Fetullah Gülen nahe stehen. Die türkische Regierung macht dessen Bewegung für den Putschversuch im vergangenen Jahr verantwortlich.

Am Sonntagabend reagierte die Türkei, in dem sie eine nahezu wortgleiche Erklärung veröffentlichte und ihrerseits die Visavergabe an US-Bürger auf Eis legte.

Der gegenseitige Stopp der Visavergabe belastet die ohnehin angespannten Beziehungen der beiden Nato-Staaten schwer. Außenminister Mevlut Cavusoglu hatte deswegen laut türkischen Medienberichten bereits am Samstag mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson gesprochen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Ende September den USA die Übergabe des seit Monaten inhaftierten amerikanischen Pastors Andrew Brunson im Austausch gegen Gülen in Aussicht gestellt. Auch US-Präsident Donald Trump hatte gefordert, Brunson freizulassen.

Die Bundesregierung verlangt von der Türkei die Freilassung des «Welt»-Korrespondenten Deniz Yücel und anderer inhaftierter Deutscher, darunter der Menschenrechtler Peter Steudtner. (dpa)

Bildquelle:

  • Recep Tayyip Erdogan: dpa

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