Wäre hilfreich zu wissen, was man da abschießt und von wem es kommt

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

ich finde es beunruhigend, dass die Amis alle zwei Tage Flugobjekte durch Kampfjets vom ameriknaichen (und kanadischen) Himmel schießen lassen – aber anscheinend nicht wissen, was für Flugobjekte das sind und wer sie mit welchem Zweck losgeschickt hat.

Oder vielleicht wissen sie es und sagen es uns aber nicht, was noch beunruhigender wäre

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte gestern, es gebe keinen Hinweis darauf, dass die Flugkörper zu Spionagezwecken unterwegs gewesen seien. Ja, aber zu was denn dann?

Fliegen die da einfach rum? Vielleicht ein neuer Wettbewerb, gesponsert von Red Bull? Das verleiht ja angeblich Flügel, aber wir wissen nicht einmal, ob die zuletzt abgeschossenen Ufos Flügel haben. Oder ob sie scheibenförmig sind, so wie die berühmten „Fliegenden Untertassen“. Der Begriff wurde übrigens „erfunden“ von dem Geschäftsmann Kenneth Arnold, der am 24. Juni 1947 mit seinem Privatflugzeug nahe dem Mount Rainier im Bundesstaat Washington unterwegs war. Beim Blick aus dem Fenster entdeckte er zwischen den Wolken neun „flache, tellerartige Scheiben und ein flaches oder sichelförmiges“ Objekt, die da rumflogen. Bei eines Aussage vor Militärs über sein Erlebnis verwendete er zur Beschreibung des Begriff „flying saucer“. Und nun isser nunmal da, dieser Begriff.

Der erste – nennen wir ihn so – Spionageballon wurde fotografiert, selbst der Abschuss ist dokumentiert und im Internet überall zu betrachten.

Aber was wissen wir von den anderen drei abgeschossenen Objekten?

Auf Twitter war der Begriff „Ufo“ in den vergangenen Tagen immer wieder Nummer 1-Trend. Das zeigt, wie fasziniert viele Menschen in aller Welt sind von der Ufo-Sage. Und da gibt es neben 99 Prozent mehr oder weniger witzigem Müll ja auch einige Fälle, die wirklich ungewöhnlich, ja spektakulär sind. Aber das ist ein anderes Thema.

Im US-Kongress drängen immer mehr Politiker von Demokraten und Republikanern datrauf, dass sie mehr Informationen über die Vorfälle erhalten, die zum Start von Abfangjägern und zum Abschuss von „Objekten“ in der Größe eines Kleinwagens geführt haben. Waren das auch Ballons? Kommen die auch von China? Sind die eine Bedrohung? Spionage-Satelliten?

Joe Biden sollte mal etwas sagen dazu. Denn wenn die technologisch und militärisch führende Macht auf diesem Planeten von einer möglichen Bedrohung keine Ahnung hat, sondern erst mal schießen lässt, dann ist das beunruhigend.

Passen Sie auf sich auf!

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.