Was soll man eigentlich noch dazu sagen?

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von MARTIN D. WIND

Sie hat es wieder getan: Ein Versprechen gebrochen. Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin Deutschlands, ist eiskalt darüber hinweggegangen, dass sie im Wahlkampf 2013 während des TV-Duells mit ihrem Herausforderer (wer war das nochmal?) versprochen hat, mit ihr werde es keine PKW-Maut geben. Nun erfährt man, dass sie diejenige war, die für genau diese Maut bei EU-Präsident Juncker ein „gutes Wort eingelegt“ habe. Was soll man dazu sagen

Martin Schulz (SPD), Hoffnungsträger der Sozialdemokratie, kommt aus der Euro-Kratie in die Niederungen der Berliner Politik. Galt bis vor einiger Zeit noch, dass man perspektivlose Politiker_Innen nach Europa abschob, so scheinen sich die Sitten ins Gegenteil gewandelt zu haben: Was eigentlich vollkommen heruntergewirtschaftet ist, kommt zurück und holt sich noch mal eine Schippe auf die Pension. Was soll man dazu sagen?

Die Bundesregierung leistet sich eine „Integrationsbeauftragte“. Was stellen Sie sich vor, wenn Sie diesen Titel hören? Denken Sie auch, dass dieser Mensch dafür Sorge trägt, eingereisten Menschen aus fremden Ländern und mit fremdem sozio-kulturellem Hintergrund dabei zu helfen, sich in die bestehende Mehrheitsgesellschaft einzufügen? Dann haben Sie – wie viele andere – falsch gedacht. Staatsministerin Aydan Özoğuz (SPD) hat eine andere Vorstellung von Integration. In einem Papier, das sie der Kanzlerin vorlegte, fordert Özoğuz allen Ernstes, dass die Mehrheitsgesellschaft sich den zuwandernden Minderheiten anpassen solle. Was soll man dazu sagen? Als ob nicht das schon genug Irritation auslöste, so entdeckte Frau Özoğuz auch noch eine Fürsorgepflicht als deutsche Sicherheitsbehörden gegen radikale Muslime vorgingen, die in Fußgängerzonen den Koran verteilten und als Werber für den „Dschihad“ der Muslime agierten: „Endlich!“ dachten viele Bürger im stillen Kämmerlein erleichtert. Nur Frau Staatsministerin forderte mit besorgter Miene „Augenmaß“ beim Vorgehen gegen radikale Muslime. Was soll man dazu sagen?

In Köln sprayt Kardinal Woelki mit knallgrüner Farbe #gutmensch auf das Pflaster. Er wolle – so seine Erklärung – den Begriff „wieder positiv besetzen“. Abgesehen davon, dass der Begriff von Beginn seines Auftauchens an mehrheitlich negativ besetzt war, so ist er heute wegen seiner inflationären Verwendung gar nicht mehr zu nutzen. Erstaunlich ist aber, dass ein Erzbischof sich überhaupt für politische Agitation einspannen lässt, anstatt sich erkennbar seiner Kernaufgabe zu widmen. Das wurde Woelki schon mehrfach wegen unüberlegt wirkenden Aktionen ans Herz gelegt. Aber wie so oft, scheint hier mit dem Amt eine bestimmte Beratungsresistenz eingetreten zu sein. Was soll man dazu sagen?

Die Beispiele zeigen einen Teil des täglichen Wahnwitzes, dem wir Bürger uns aus den sogenannten Eliten ausgesetzt sehen. Und so stehen selbst Menschen des Wortes oft schlicht sprachlos vor der Skurrilität des Alltags und fragen sich, was man zu all dem, was da so alltäglich geschieht, eigentlich noch sagen soll.

 

Martin D. Wind ist verheiratet und hat drei Söhne. Den Journalismus hat er bei der katholischen Wochenzeitung „Rheinischer Merkur/Christ und Welt“ im Bonn der 90er Jahre gelernt. Nach seiner Ausbildung und Redakteurstätigkeit wechselte er die Seiten und war als Pressesprecher unter anderem für die Kirche, in der Politik und in der Wirtschaft tätig. Nebenher hat er sich immer wieder meinungsstark und wortgewaltig mit öffentlichen Beiträgen gemeldet. Er liebt es, Fragen zu stellen, die andere nicht gerne beantworten wollen …

Bildquelle:

  • PKW-Maut in Deutschland: fotolia

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