3:2 Augsburgs Bobadilla dreht Partie gegen Werder in letzter Minute

Augsburgs Raul Bobadilla (l) schoss den 3:2-Siegtreffer gegen Werder Bremen. Foto: Stefan Puchner

von MARTIN MOVAREC

Augsburg – Nach dem Last-Minute-Wahnsinn gegen Werder Bremen spazierten die Augsburger um Matchwinner Raul Bobadilla mit ihren Kindern an der Hand überglücklich auf den Rasen. Die Hanseaten konnten den deprimierenden 2:3 (1:1)-K.o. wenige Sekunden vor dem Abpfiff hingegen nicht fassen.

«Natürlich sind wir alle niedergeschlagen. Klar ist die Art und Weise extrem bitter», kommentierte Trainer Alexander Nouri die Verschärfung der Werder-Krise. Die Bremer warten nun schon seit fünf Partien auf einen Dreier und liegen nur dank des besseren Torverhältnisses vor dem Hamburger SV, der Relegationsrang 16 belegt.

Bobadilla hingegen bescherte der Mannschaft von Trainer Manuel Baum einen Big Point im Abstiegskampf. Mit 24 Punkten kletterte der in der Schlussphase furiose FCA auf Position zehn und hat nun satte acht Zähler Vorsprung auf den HSV. «Das war Wahnsinn, das ist unbeschreiblich», kommentiert Georg Teigl. Bobadilla schwärmte: «Ein besseres Gefühl gibt es nicht. Wir haben gekämpft bis zum Ende. Wir haben alles richtig gemacht.» Manager Stefan Reuter meinte glücklich: «Wenn du so ein Spiel gewinnst, ist das ein absoluter Traum.»

Die Bremer erlebten indes einen Alptraum. Nicht einmal das 3000. Liga-Tor ihrer Historie genügte der am Ende deprimierten Nouri-Truppe zum Punktgewinn. Max Kruse (65. Minute/Foulelfmeter) mit dem Jubiläumstreffer und Theodor Gebre Selassie (26.) waren für die Bremer erfolgreich.

Jonathan Schmid war mit seinem ersten Saisontor (28.) vor 26 812 Zuschauern der zwischenzeitliche Ausgleich für die Augsburger gelungen, ehe Ja-Cheol Koo (79.) zum 2:2 traf. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff markierte Bobadilla aus abseitsverdächtiger Position sogar den umjubelten Siegtreffer. «Das ist ein Fehler, das darf uns nicht passieren. Wir bestrafen uns immer selber», kritisierte Werder-Kapitän Zlatko Junuzovic. «Da fehlt die Cleverness. Ich bin momentan ein bisschen sprachlos. Das ist Abstiegskampf pur jetzt.»

Werder versuchte in einer von Beginn an intensiven Partie schon früh zu stören und präsentierte sich im Aufbauspiel auch reifer. Für Gefahr sorgten aber erstmal die Augsburger, die in ihrer Bundesliga-Geschichte nun gegen keinen anderen aktuellen Erstligisten mehr Siege als gegen Bremen (sieben) holten. Erst scheiterte der fleißige Bobadilla (9.) mit einem Drehschuss an Schlussmann Felix Wiedwald, dann verpasste der bullige Stürmer per Kopf aus zehn Metern eine scharfe Flanke von Philipp Max (17.).

Die Führung gelang jedoch den Hanseaten. Robert Bauer setzte sich im Luftkampf gleich gegen drei Augsburger durch und legte auf Gebre Selassie ab, der keine Probleme mehr im Abschluss hatte. Damit erzielte Werder auch im 18. Bundesligaspiel nacheinander mindestens einen Treffer. Fast im direkten Gegenzug glich Schmid aus. Bobadilla schirmte den Ball gekonnt gegen Garcia ab und passte ihn im Fallen artistisch dem Flügelmann in den Lauf – 1:1!

Die Bremer bemühten sich nach der Pause, den Ball flüssig laufen zu lassen. Doch ihren Aktionen am Sechzehner der Hausherren fehlten Präzision und Entschlossenheit. Dann traten die zunächst blassen Serge Gnabry und Max Kruse in Erscheinung. Gnabry dribbelte sich in den Strafraum und wurde von Martin Hinteregger sowie Dominik Kohr in die Zange genommen – Foulelfmeter. Kruse verwandelte lässig. Der FCA ließ sich jedoch nicht hängen und kam noch zum Ausgleich durch Koo und kurz vor Schluss zum umjubelten Siegtreffer durch Bobadilla.

Bildquelle:

  • FC Augsburg – Werder Bremen: dpa

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren